Angezeigtes Thema: 'Terror in Kolumbien'
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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 25.09.2002 um 22:19 (3073 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Der Krieg dauert in Kolumbien seit 38 (!) Jahren an. Folgende Meldung, die auf die Ausnahmesituation dort aufmerksam machen sollte:


Freitag 20. September 2002, 20:37 Uhr
"200 Tote bei Bombardierung kolumbianischer Rebellenlager - Erste Zusammenfassung

Bogota (AP) Bei Angriffen der kolumbianischen Luftwaffe auf Stützpunkte der Rebellen im Nordwesten des Landes sind vermutlich 200 Aufständische ums Leben gekommen. Wie Luftwaffengeneral Hector Fabio Velasco am Freitag mitteilte, geht diese Zahl auf Geheimdienstquellen zurück. Ein Sprecher fügte hinzu, die Berichte stützten sich auf die in den Flugzeugen eingesetzte Technologie zum Aufspüren von Leichen sowie auf Angaben von Augenzeugen. Auf jeden Fall habe man den Rebellen einen schweren Schlag versetzt.

Zuvor hatte es in der Region wieder schwere Kämpfe zwischen Regierungstruppen und den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC) gegeben. Dabei wurden nach Armeeangaben mehr als 20 Menschen getötet. Das schwerste Gefecht trug sich am Donnerstag in der Nähe des Dorfes Carmen de Carupa zu, rund 70 Kilometer nördlich von Bogota. Die Armee befreite dort zwei Geiseln, eine dritte kam ums Leben, ebenso wie 13 Rebellen.

Ferner versuchten die Regierungstruppen, unterstützt von Kampfhubschraubern, den entführten Gouverneur des Staates Antioquia, Guillermo Faviria, zu befreien. Dabei wurden nach Militärangaben acht Rebellen getötet. Die FARC hatte Faviria vor vier Monaten verschleppt.

Der Bürgerkrieg in dem südamerikanischen Land dauert seit 38 Jahren an. Allein im vergangenen Jahr kamen rund 3.500 Menschen ums Leben. Der seit Anfang August amtierende Präsident Alvaro Uribe hat angekündigt, hart gegen die Guerilla durchzugreifen."
200 Tote bei Bombardierung kolumbianischer Rebellenlager


Der Krieg in Kolumbien hat Vertreibung zur Folge, deren Ausmass wir erahnen können. Folgende Zeilen aus einem Bericht der Deutschen Menschenrechtskoordination Kolumbien geben eine Vorstellung von der Art der Vergehen:

"Am meisten von Vertreibung betroffen ist die kleinbäuerliche Bevölkerung, darunter viele AfrokolumbianerInnen. Ihre Flucht bewirkt die Zerstörung ihres sozialen Netzes und mindert die kleinbäuerliche Nahrungsmittelproduktion. Der Staat hat in vielen Fällen die von ihm eingegangenen Verpflichtungen mit Kleinbauern, Indígenas und Schwarzen nicht eingehalten. Die Schwierigkeiten, das Land zu bebauen, erzeugen in ländlichen Gebieten eine Ernährungskrise für die Bevölkerung.

Die Sonderberichterstatterin für Gewalt gegen Frauen stellte bei einem Besuch im November 2001 fest, dass die bewaffneten Akteure, eingeschlossen die staatlichen Sicherheitskräfte, Gewalttaten gegen Mädchen und Frauen begehen. Auch Fälle sexueller Sklaverei sind bekannt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in diesen Fällen nicht angemessen. Die Straftaten bleiben ungeahndet."
Erklärung der Menschenrechtsorganisation (Februar 2002)

Und natürlich leidet die Bevölkerung. Wo war es denn schon mal anders? Demoral par excellence! Krieg schürt den Handel mit Mädchen und Frauen und die Gewalt gegen sie. Ermittlung? Nein. Ist uns das bekannt aus dem Balkankrieg? Ja.
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Wir leben nicht, wir werden gelebt.

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