Angezeigtes Thema: 'Die globale Existenz der Folter'
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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 17.07.2002 um 19:02 (3236 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Folgende Informationen können aus dem Jahresbericht 2001 von amnesty international entnommen werden:

China: Folterungen und Misshandlungen an Gefangenen waren nach wie vor weit verbreitet. Zu den Opfern gehörten politische Häftlinge, aber auch Straftatverdächtige. Fälle von Folterungen und Misshandlungen wurden aus Polizeiwachen, Untersuchungshaftanstalten, Gefängnissen, Arbeitslagern, Internierungslagern für Abschiebehäftlinge und Drogentherapiezentren gemeldet. (...)

Israel: von einzelnen Parlamentsmitgliedern der Knesset vorgelegte Gesetzesinitiativen auf deren Grundlage der Allgemeine Sicherheitsdienst (General Security Service - GSS) bei Verhören "spezielle Mittel" hätte anwenden dürfen, wurden im Februar zurückgezogen.*

Thailand: In den für 80.000 Häftlinge ausgelegten Gefängnissen des Landes saßen Berichten zufolge 200.000 Gefangene ein. Besonders überfüllt waren die Frauengefängnisse. Dies lag an der wachsenden Zahl von Frauen, die wegen des Besitzes geringer Mengen illegaler Drogen verhaftet wurden. Äußerst harte Bedingungen herrschten in der Haftanstalt Klong Prem (...) unweit von Bangkok (...). Zum Tode verurteilte Gefangene mussten rund um die Uhr eiserne Fußfesseln tragen.

USA: Während des Berichtsjahres erhielt amnesty international von weiteren Meldungen über Misshandlungen an in Gewahrsam befindlichen Kindern Kenntnis. Unter anderem wurden Kinder grausmaen Zwangsmaßnahmen und zur Bestrafung langer Isolation unterworfen.


Es ist bezeichnend, wie selbstverständlich in Haftanstalten gefoltert wird. In Haftanstalten werden Verletzungen zugetragen, die schlimmer als Handgreiflichkeiten sein können, für die der Insasse inhaftiert wurde. Zudem sind Haftanstalten staatliche Einrichtungen. Eine Bearbeitung der Fälle erfolgt auf Drängen von Aussen. Ist das nicht widersprüchlich in sich?** Das Handicap im Kampf gegen die Folter ist zudem, dass Regierungen mit der Prämisse der Staatssouveränität tendieren, andere Länder für den Tatbestand nicht anzugreifen. Die Arbeit bleibt trotz Zusicherungen an Organisationen wie amnesty international oder der RAWA oder der TMWA (Tanzania Media Women's Association) hängen, die gegenenfalls noch zusätzlich Verfolgung dulden müssen.


* Eine gesetzliche Verankerung der Ermöglichung von "speziellen Mitteln" ist die Hinwendung zum Staatsterror. Der Geheimdienst Mossad ist für die Anwendung der "speziellen Mittel" bekannt.
** Ein ähnlicher Widerspruch ist der 'Verbot des Mordes', jedoch die gleichzeitige gesetzliche Ermöglichung der Anwendung der Todesstrafe.

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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 25.07.2002 um 22:22 (4304 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
US-Regierung scheitert an Blockade des Zusatzprotokolls zur Anti-Folter -Konvention - vorerst, was alles möglich ist, hat die Einigung zu Den Haag gezeigt.
Die USA bekennt sich zu der Folterpraxis. Das ist in der Tat bezeichnend. Die Administration will eine unabhängige Beobachtung nicht ermöglichen. Was will sie denn: eine abhängige Beobachtung - Militärjournalisten?
Eine unabhängige Beobachtung muss ermöglicht werden. Doch eigentlich wissen wir es ohnehin und fordern die Abschaffung der Folterpraxis!

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Von: regimekritiker (Rang: Regular)   Beiträge: 322
Mitglied seit: 07.05.2002
Geschrieben am: 25.07.2002 um 22:49 (4377 mal angezeigt)   ( 2. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2002-07-17 19:02 hat revolutionsound geschrieben:

Folgende Informationen können aus dem Jahresbericht 2001 von amnesty international entnommen werden:

China: Folterungen und Misshandlungen an Gefangenen waren nach wie vor weit verbreitet. Zu den Opfern gehörten politische Häftlinge, aber auch Straftatverdächtige. Fälle von Folterungen und Misshandlungen wurden aus Polizeiwachen, Untersuchungshaftanstalten, Gefängnissen, Arbeitslagern, Internierungslagern für Abschiebehäftlinge und Drogentherapiezentren gemeldet. (...)

Israel: von einzelnen Parlamentsmitgliedern der Knesset vorgelegte Gesetzesinitiativen auf deren Grundlage der Allgemeine Sicherheitsdienst (General Security Service - GSS) bei Verhören "spezielle Mittel" hätte anwenden dürfen, wurden im Februar zurückgezogen.*

Thailand: In den für 80.000 Häftlinge ausgelegten Gefängnissen des Landes saßen Berichten zufolge 200.000 Gefangene ein. Besonders überfüllt waren die Frauengefängnisse. Dies lag an der wachsenden Zahl von Frauen, die wegen des Besitzes geringer Mengen illegaler Drogen verhaftet wurden. Äußerst harte Bedingungen herrschten in der Haftanstalt Klong Prem (...) unweit von Bangkok (...). Zum Tode verurteilte Gefangene mussten rund um die Uhr eiserne Fußfesseln tragen.

USA: Während des Berichtsjahres erhielt amnesty international von weiteren Meldungen über Misshandlungen an in Gewahrsam befindlichen Kindern Kenntnis. Unter anderem wurden Kinder grausmaen Zwangsmaßnahmen und zur Bestrafung langer Isolation unterworfen.



es widert mich an!


Es ist bezeichnend, wie selbstverständlich in Haftanstalten gefoltert wird. In Haftanstalten werden Verletzungen zugetragen, die schlimmer als Handgreiflichkeiten sein können, für die der Insasse inhaftiert wurde. Zudem sind Haftanstalten staatliche Einrichtungen. Eine Bearbeitung der Fälle erfolgt auf Drängen von Aussen. Ist das nicht widersprüchlich in sich?** Das Handicap im Kampf gegen die Folter ist zudem, dass Regierungen mit der Prämisse der Staatssouveränität tendieren, andere Länder für den Tatbestand nicht anzugreifen. Die Arbeit bleibt trotz Zusicherungen an Organisationen wie amnesty international oder der RAWA oder der TMWA (Tanzania Media Women's Association) hängen, die gegenenfalls noch zusätzlich Verfolgung dulden müssen.


* Eine gesetzliche Verankerung der Ermöglichung von "speziellen Mitteln" ist die Hinwendung zum Staatsterror. Der Geheimdienst Mossad ist für die Anwendung der "speziellen Mittel" bekannt.

das machen alle!

es widert mich an!

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was sind das für zeiten in denen das gespräch über bäume schon fast ein verbrechen ist weil es das schweigen über soviele untaten einschliesst!(bert brecht)

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