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mehr-demokratie-wagen.de: Foren-Beitrag |
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1. Kunstguerilla, 06.05, 09:44 (Start)
2. revolutionsound, 06.05, 12:45 (1)
3. Kunstguerilla, 06.05, 13:25 (2)
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18. Bodo, 07.05, 21:11 (17)
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22. huflaikhan, 07.05, 20:16 (21)
23. Kunstguerilla, 08.05, 05:19 (22)
24. Bodo, 07.05, 21:25 (20)
25. huflaikhan, 08.05, 12:45 (24) *
26. Bodo, 08.05, 13:50 (25) *
27. revolutionsound, 07.05, 13:13 (10)
28. regimekritiker, 12.05, 12:14 (1)
29. Kunstguerilla, 13.05, 11:25 (28)
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Von: huflaikhan (Rang: Regular) |
| Beiträge: 111 Mitglied seit: 09.02.2002
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Geschrieben am: 08.05.2002 um 12:45 (2497 mal angezeigt) (Aktuell gewählter Beitrag)
Hallo Bodo,
Am 2002-05-07 21:25 hat Bodo geschrieben:
Am 2002-05-07 18:15 hat huflaikhan geschrieben:
Und Bodo, vor allem Bodo: "Man erntet, was man sät und man sät, was man ernten will. Und in diesem Fall Hass" ist ungerecht und überdies ungenau. Hass kenne ich auch gegenüber so manchen Leuten, meistens bleibt er nicht permanent, und zum Tod von Mitmenschen führte bisher auch nicht.
Dann hast Du vielleicht einen anderen Hass, als er hatte. (-;
Ich kenne ihn einfach nicht.
Und wenn ich diesen Thread bis nach hinten durchlese, dann schauderts mich zum Teil gewaltig. Dann holt "man" mal wieder die "Unschuldigen" der ganzen Welt aus der Tasche. Ich habe diese Formulierung ohnehin nie so recht begriffen.
Na das heisst, dass es eine Menge Menschen gibt, die zu retten mir weit wichtiger waere, als solche wie ihn.
Kann ich schon verstehen.
Ich begreife nicht, wie man einerseits kommentarlos weiterleben kann, waehrend in unser Welt taeglich zehntausende verhungern, weil man ihnen aus wirtschaftspolitischen Interessen nicht helfen will, und andererseits wegen dem Tod eines rassistischen Politiker so getan wird, als haette nichts schlimmeres passieren koennen.
In der Tat. Ich weiß aber nicht, wer den Vergleich aufgebracht hat. Ist vielleicht auch egal. Es ist schwierig - meines Erachtens - und an der Grenze zu einem perfiden Zynismus, Tote (Getötete und/oder Ermordete) gegeneinander zu rechnen.
Was denkt sich der Kopf da? 15 Millionen (unschuldige) Hungertote in Afrika jedes Jahr? Was ist das schon gegen einen toten Europaer?
Muss man das wirklich gegenüberstellen? Und was sind 15 Millionen Hungertote in Afrika gegen den Tod einer geliebten Person? Ich möchte so jedenfalls nicht rechnen.
Es kann immer nur die Ultima Ratio sein, jemanden zu töten. Sei es zur Selbstverteidigung bei einem konkreten Angriff oder in der Form des Tyrannenmordes. Alle andern sind sowieo unschuldig, solange ihre Schuld nicht nachgewiesen wurde.
Vor Gericht mag man nur nach Nachweis schuldig sein. Im Leben ist das anders. Das mal zu Schuld und Unschuld.
Ist das so? Manchmal glaube ich das auch und bin ungerecht gegen Menschen, die "unschuldig" sind. Wie oft ich schon jemanden "verurteilt" habe, ohne dass sich derjenige etwas hat zu Schulden kommen lassen. Ich bin sehr vorsichtig geworden.
Ich sag nicht, dass er den Tod verdient hat. Aber im Vergleich zu all der Scheisse, die sonst passiert, ist das geradezu was positives.
Das denke ich nicht.
Beste Grüße
Huflaikhan
_________________
Nizza, den 24. November 1887
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Von: Bodo (Rang: Moderator) |
| Beiträge: 2722 Mitglied seit: 13.01.2002
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Geschrieben am: 08.05.2002 um 13:50 (2299 mal angezeigt) ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag) Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2002-05-08 12:45 hat huflaikhan geschrieben:
Ich begreife nicht, wie man einerseits kommentarlos weiterleben kann, waehrend in unser Welt taeglich zehntausende verhungern, weil man ihnen aus wirtschaftspolitischen Interessen nicht helfen will, und andererseits wegen dem Tod eines rassistischen Politiker so getan wird, als haette nichts schlimmeres passieren koennen.
In der Tat. Ich weiß aber nicht, wer den Vergleich aufgebracht hat. Ist vielleicht auch egal. Es ist schwierig - meines Erachtens - und an der Grenze zu einem perfiden Zynismus, Tote (Getötete und/oder Ermordete) gegeneinander zu rechnen.
Den Wert eines Menschenlebens bewerten zu muessen, ist eine ganz gemeine Sache. Aber dennoch kann sowas noetig sein. Deswegen finde ich es nicht generell zynisch das zu tun.
Du hast zwei todkranke Menschen und eine Portion Medikament. Wem von beiden willst Du sie geben? Dem juengeren? Dem freundlicheren? Dem Dir naeherstehenden?
Was fuer eine fuerchterliche Frage. Aber wenn Du keine Entscheidung triffst, sind beide tot.
Was denkt sich der Kopf da? 15 Millionen (unschuldige) Hungertote in Afrika jedes Jahr? Was ist das schon gegen einen toten Europaer?
Muss man das wirklich gegenüberstellen? Und was sind 15 Millionen Hungertote in Afrika gegen den Tod einer geliebten Person? Ich möchte so jedenfalls nicht rechnen.
Ich mach das nicht, um das aufzurechnen und zu sagen: deswegen hat er verdient zu sterben.
Sondern weil ich schlichtweg die Betroffenheit nicht nachvollziehen kann, weil taeglich tausendfach Dinge passieren, die meiner Meinung nach schrecklicher sind.
"Geliebte Person" - Das ist eine persoenlich Beziehung. Da wird es noch mal ganz anders.
ICH hab aber zu dem Herrn, dessen Namen ich mir immer noch nicht merken konnte, keine persoenlichere Beziehung als zu einem verhungernden Afrikaner. Und fuer MICH, fuer meine Bewertung der Situation, fuer MEINE Gefuehle, ist MEINE Beziehung entscheident. Und nicht die, die seine Eltern zu ihm hatten.
Vor Gericht mag man nur nach Nachweis schuldig sein. Im Leben ist das anders. Das mal zu Schuld und Unschuld.
Ist das so? Manchmal glaube ich das auch und bin ungerecht gegen Menschen, die "unschuldig" sind. Wie oft ich schon jemanden "verurteilt" habe, ohne dass sich derjenige etwas hat zu Schulden kommen lassen. Ich bin sehr vorsichtig geworden.
Das ist was anderes. Deine Meinung, ob jemand schuldig ist, kann falsch sein. Aber trotzdem ist die Person entweder schuldig oder nicht - auch wenn du das nicht weisst.
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