Angezeigtes Thema: 'Engländer wählen per Computer'
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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 06.05.2002 um 11:01 (2318 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
tagchen

Am 2002-05-06 05:42 hat Kunstguerilla geschrieben:

Besseres Ergebnis natürlich nicht zwangsläufig. Aber eine höhere Wahlbeteiligung hat natürlich auch einen positiven Effekt für das Wahlergebnis selbst. Wie das zusammenhängt - ich glaube, das verstehen nur die Politikforscher. Aber z. B. wirkt sich eine niedrige Wahlbeteiligung negativ für die SPD aus. Ist doch seltsam, oder?

Stammwaehlerschaft.


Wenn jemand fuer ein so wichtiges Element der Demokratie nicht alle paar jahre 15 Minuten fuer den Gang in's Wahlstudio aufwenden will dann ist es vielleicht wirklich besser, wenn diese Person nicht mit abstimmt.

Hmmm, das kannste nicht machen. Mich ärgert ja die niedrige Wahlbeteiligung auch immer sagenhaft. In vielen anderer Ländern wären die Menschen froh, wenn sie überhaupt oder wenn sie wenigstens frei wählen könnten.
Aber das Recht auf Wahl absprechen geht nicht.

Ei das wollte ich doch nicht. Ich sagte nur, dass es mir bei manchen nicht so wichtig ist, dass sie teilnehmen, als das ich diese Teilnehme extra foerdern wuerde.

Zum Zweck der direkteren Beteiligung ist das unbedingt ausbauenswert. Damit wird es vielleicht sogar eines Tages gelingen, den ebenso teuren wie ineffizenten Wasserkopf der Politiker selbst loszuwerden.

Auf ungefähr diese Richtung wollte ich hinaus. Um die "Gelähmtheit" ob der Machtverhältnisse zu beseitigen, muss der Bürger, die Bürgerin mehr Möglichkeiten bekommen, um direkt einzuwirken. Und diese Möglichkeiten wären häufige Befragungen und um den ganzen Aufwand der Wahlen zu vereinfachen, sehe ich die eWahl als sehr gute Möglichkeit an. Vielleicht nicht heute - aber in 5 bis 10 Jahren.

Technisch mag sie das sein. Aber die, die das rechtlich regeln muessten, muessten dazu sich selbst entmachen. Und sie schaffen es ja nicht mal, ihre ausufernden Pensionen oder ihren Personalbedarf zu reduzieren.
Ich glaube, so eine Entscheidung wird die Politik nie treffen. Das geht allenfalls mittels eines erzwungenen Volksentscheides.

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Von: Kunstguerilla (Rang: Moderator)   Beiträge: 508
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 06.05.2002 um 11:18 (2270 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Wow, um 11 Uhr ein Posting von Bodo - das hat Seltenheitscharakter

Am 2002-05-06 11:01 hat Bodo geschrieben:

Aber z. B. wirkt sich eine niedrige Wahlbeteiligung negativ für die SPD aus. Ist doch seltsam, oder?

Stammwaehlerschaft.

Ja, klar, seltsam ist das schon, wie das ineinander greift. Aber klar, die Union kann eben ihre Stammwählerschaft besser mobilisieren, wie die SPD. Nur weshalb? Sind SPD-Wähler von Haus aus eher faul?

Wenn jemand fuer ein so wichtiges Element der Demokratie nicht alle paar jahre 15 Minuten fuer den Gang in's Wahlstudio aufwenden will dann ist es vielleicht wirklich besser, wenn diese Person nicht mit abstimmt.

Hmmm, das kannste nicht machen. Mich ärgert ja die niedrige Wahlbeteiligung auch immer sagenhaft. In vielen anderer Ländern wären die Menschen froh, wenn sie überhaupt oder wenn sie wenigstens frei wählen könnten.
Aber das Recht auf Wahl absprechen geht nicht.

Ei das wollte ich doch nicht. Ich sagte nur, dass es mir bei manchen nicht so wichtig ist, dass sie teilnehmen, als das ich diese Teilnehme extra foerdern wuerde.

Sorry, da habe ich die falsch verstanden. Ich hatte Deinen Einwand als Verbotsantrag interpretiert Somit kann ich Dir recht geben: Wer so wenig an der Demokratie, in der er lebt, interessiert ist, dass er es nicht einmal in die Wahlkabine schafft, dessen Stimme muss man auch nicht nachweinen.
Ich wäre dennoch für eine Wahlpflicht. So quasi als "Mitgliedsbeitrag", wenn man im Verein "Demokratie" dabei sein möchte.

Technisch mag sie das sein. Aber die, die das rechtlich regeln muessten, muessten dazu sich selbst entmachen. Und sie schaffen es ja nicht mal, ihre ausufernden Pensionen oder ihren Personalbedarf zu reduzieren.

Das ist natürlich ein grosses Problem - sieht man erneut im Moment beim Blockieren des Informationsgesetzes durch SPD-Ministerien. Nun muss ich aber auch sagen, dass es die BürgerInnen den Politikern im Moment auch sagenhaft leicht machen. Wenn man einmal zurück blickt und sich die Zeiten ansieht, in denen sich Politik bewegt hat (ab 1970, 80er Jahre durch Ökobewegung), muss man mit einer Träne im Knopfloch oder alternativ mit Schaum vor dem Mund feststellen, dass einfach der "Druck von unten" nahezu gänzlich fehlt. Während in früheren Jahrzehnten Zehntausende für eine Änderung der Politik ohne Unterlass und dauernd auf der STrasse standen, demonstrierten, protestierten, Sitzblockaden, Unterschriftenaktionen oder sonstiges machten, gehen heutzutage BürgerInnen doch noch kaum auf die Strasse. Wir alle machen es den "Mächtigen" leicht, wir lassen sie in Ruhe.

Ich glaube, so eine Entscheidung wird die Politik nie treffen. Das geht allenfalls mittels eines erzwungenen Volksentscheides.

Eben, "Druck von unten". Wie stehst Du, wie stehen die anderen zur einer Unterschrifteninitiative von MDW aus für das Informationsgesetz?

Grüße, Andreas.



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Wir haben die Demokratie längst verschlafen, deshalb müssen wir
endlich wieder mehr-demokratie-wagen.de!

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