Angezeigtes Thema: 'Engländer wählen per Computer'
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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 05.05.2002 um 23:27 (4564 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)

Am 2002-05-02 10:33 hat Kunstguerilla geschrieben:
Aber natürlich stelle ich mir die Frage, ob man damit tatsächlich der immer weiter sinkenden Wahlbeteiligungen begegnen kann. Denn der Hauptgrund, nicht zu wählen, scheint mir eher in dem zu liegen, was gerne plakativ als "Politverdrossenheit" durch die Medienwelt tuckert. Erfolgsversprechend ist das Projekt aber sicherlich bei den jungen Wählern, deren Spass am virtuellen Abstimmen man kennt. Und gerade diese Gruppe ist es, die am seltensten den Weg in das Wahllokal finden.

Ich denke, es wuerde sich bei der Wahlbeteiligung positiv bemerkbar machen. Aber ob das zu einem "besseren" Ergebnis fuehrt?
Wenn jemand fuer ein so wichtiges Element der Demokratie nicht alle paar jahre 15 Minuten fuer den Gang in's Wahlstudio aufwenden will dann ist es vielleicht wirklich besser, wenn diese Person nicht mit abstimmt.

Nun würde mich Eure Meinung zum Thema "eDemocracy" interessieren. Vor allem, wenn man das einmal in die Zukunft weiter spinnt und sich vorstellt, dass damit eine direktere Demokratie mit zig Volksabstimmungen etc. praktisch besser durchführbar wäre bzw. vielleicht dafür sorgen würde, dass den Leuten dann nicht aufgrund der häufigen Wahlgänge die Lust verloren geht.

Zum Zweck der direkteren Beteiligung ist das unbedingt ausbauenswert. Damit wird es vielleicht sogar eines Tages gelingen, den ebenso teuren wie ineffizenten Wasserkopf der Politiker selbst loszuwerden.

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Von: Kunstguerilla (Rang: Moderator)   Beiträge: 508
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 06.05.2002 um 05:42 (2380 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Morgen Bodo!

Wow, unser neues Quoting ist fertig! Das hast Du einmal wieder gut hinbekommen und ich bin bespannt, wie meine erste Message mit neuem Quoting ankommen wird

Am 2002-05-05 23:27 hat Bodo geschrieben:

Ich denke, es wuerde sich bei der Wahlbeteiligung positiv bemerkbar machen. Aber ob das zu einem "besseren" Ergebnis fuehrt?

Besseres Ergebnis natürlich nicht zwangsläufig. Aber eine höhere Wahlbeteiligung hat natürlich auch einen positiven Effekt für das Wahlergebnis selbst. Wie das zusammenhängt - ich glaube, das verstehen nur die Politikforscher. Aber z. B. wirkt sich eine niedrige Wahlbeteiligung negativ für die SPD aus. Ist doch seltsam, oder?

Wenn jemand fuer ein so wichtiges Element der Demokratie nicht alle paar jahre 15 Minuten fuer den Gang in's Wahlstudio aufwenden will dann ist es vielleicht wirklich besser, wenn diese Person nicht mit abstimmt.

Hmmm, das kannste nicht machen. Mich ärgert ja die niedrige Wahlbeteiligung auch immer sagenhaft. In vielen anderer Ländern wären die Menschen froh, wenn sie überhaupt oder wenn sie wenigstens frei wählen könnten.
Aber das Recht auf Wahl absprechen geht nicht. Deshalb würde ich es einmal anders herum andenken: Wahlgang als Staatsbürgerpflicht, d. h., wer die Wahl verpasst muss eine Strafe zahlen, so wie auch derjenige einen Betrag zu leisten hat, der den TÜV vergessen hat.

Ich mag solche Zwangsmassnahmen zwar nicht, aber bei Wahlbeteiligungen, die ernsthaft in Richtung der 50% sinken, wird es langsam dramatisch.

Zum Zweck der direkteren Beteiligung ist das unbedingt ausbauenswert. Damit wird es vielleicht sogar eines Tages gelingen, den ebenso teuren wie ineffizenten Wasserkopf der Politiker selbst loszuwerden.

Auf ungefähr diese Richtung wollte ich hinaus. Um die "Gelähmtheit" ob der Machtverhältnisse zu beseitigen, muss der Bürger, die Bürgerin mehr Möglichkeiten bekommen, um direkt einzuwirken. Und diese Möglichkeiten wären häufige Befragungen und um den ganzen Aufwand der Wahlen zu vereinfachen, sehe ich die eWahl als sehr gute Möglichkeit an. Vielleicht nicht heute - aber in 5 bis 10 Jahren.

Grüße, Andreas.


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Wir haben die Demokratie längst verschlafen, deshalb müssen wir
endlich wieder mehr-demokratie-wagen.de!

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