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Forum: Die Gesellschaft
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mehr-demokratie-wagen.de Forum Index >> Die Gesellschaft >> Wie kann man den Menschen "gut" machen?

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       29. Bodo, 22.11, 14:15 (28) 
30. Bodo, 22.11, 16:14 (21) 
 31. revolutionsound, 22.11, 21:30 (30) 
  32. Bodo, 23.11, 00:24 (31) 
   33. revolutionsound, 24.11, 01:08 (32) 
  34. Sozialist, 07.12, 04:11 (31) 
   35. revolutionsound, 07.12, 19:42 (34) 

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Angezeigtes Thema: 'Wie kann man den Menschen "gut" machen?'
Beitrag Nummer 13 plus eine Antwort

Legende:  - Infos zur Person  - E-Mail  - Homepage öffnen  - Editieren  - Antworten  - Antw. ohne Zitat
Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 13.11.2003 um 02:59 (2012 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2003-11-12 21:52 hat revolutionsound geschrieben:

Die Psychologie sagt, daß eine fertig entwickelte Persönlichkeit (also grob ab so etwa 20) nicht mehr entscheident geändert werden kann. Also zu spät sollte man auch nicht beginnen.

Was ist ihre Erklärung dafür?

Der Mensch ist halt irgendwann fertig. Er hat all das in sich, das ihn gemacht hat und das hat ihn eben so gemacht.
Das ist nun aber meine persönliche Meinung (-;


Müsste man daraus nicht auch schliessen, das gewaltbereite Menschen letztendlich hoffnungslose Fälle seien?

Ist praktisch doch auch so. Therapien bei chronischen Kriminellen schlagen kaum an.
Sicher gibt es Ausnahmen. Aber wie schwer es ist zeigt die hohe Quote an Rückfällen.


Ist einem durch ein Baby/Kind in gewisser Weise ein Blick in die eigene Kindheit ermöglicht?

Eher darauf, welche Sicht damals Deine Eltern auf Dich hatten. Die Beziehung zu Dein eigenen Eltern verändert sich. Ich habe mit mit meinen Eltern immer gut verstanden, aber jetzt ist irgendwie mehr Sinn dabei (-;

Das Interessanteste am Kind ist aber der Lernprozess. Das ist unbeschreiblich faszinierend. All die kleinen Schrittchen, die vielen Fehlschläge bis es klappt (wahrscheinlich sind Kinder deswegen so hartnäckig - wären sie es nicht, würden Sie nicht vorankommen) und die Stufen der Erkenntnisse und was sie im Kind bewirken.
Wie das Baby erst lernt, daß Dinge weggehen können und wie es dann lernt, dass sie zurückkommen können. Was solche Erkenntnisse für Ängste im Kind auslösen (der Gedanke, das die Mama weggehen kann - fürchterlich).
Essen oder Trinken - existenziell. Ist der Hunger da, dann wird geschriehen, bis das Essen kommt. Weil Essen ist lebensnotwendig und Gedanken wie "man kann ja später noch" existieren in diesem Alter noch nicht. Das vorhandene Bedürfnis MUSS befriedigt werden.
Und diese ungeheure Aufmerksamkeit, mit der alles verfolgt wird. Wir haben z.B. einen kleinen Teddy mit Magneten drin. Den verstecke ich immer mal woanders. Mal hängt er am Kerzenständer, dann an der Lampe, am CD-Regal, Gardinenstange etc.
Würde mir jemand einen kleinen Teddy an die Gardinenstange hängen - ich täte das vor dem nächsten Staubwischen 2009 nicht bemerken. Weil ich gar nicht darauf achte - weil ihn meiner Welt eine Gardinenstange oder eine Lampe gar keine Aufmerksamkeit bekommt. Ganz anders bei der Kleinen. Die sitzt plötzlich jauchzend auf dem Fußboden und zeigt auf den daumengrossen Teddy dessen Kopf seitlich am CD-Regal rauspietzt.

Wirklich sehr interessant. Kauf Dir mal "Oje, ich wachse".


Und klingt schon gut, wenn man einen Satz richtig formuliert (-:

Allein der Klang kann überzeugen.

Mehr als der Inhalt. Überzeugend zu klingen ist wichtiger als überzeugende Aussagen zu haben.


Beinahe am Besten finde ich zum Schluss "als Orientierung dienen sollen." - das hat so einen belehrenden Charakter. :->

Hoffentlich schreckt das nicht ab (-;


_________________
Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

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Antworten:
Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 13.11.2003 um 22:50 (2042 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2003-11-13 02:59 hat Bodo geschrieben:

Am 2003-11-12 21:52 hat revolutionsound geschrieben:

Die Psychologie sagt, daß eine fertig entwickelte Persönlichkeit (also grob ab so etwa 20) nicht mehr entscheident geändert werden kann. Also zu spät sollte man auch nicht beginnen.

Was ist ihre Erklärung dafür?

Der Mensch ist halt irgendwann fertig. Er hat all das in sich, das ihn gemacht hat und das hat ihn eben so gemacht.

Aber gehen die Phasen dann nicht weiter? Der Prozess des Älterwerdens oder später die Funktion als Großmutter oder Großvater; die Erkenntnis, dass die nachfolgende Generation ähnliche Probleme hat wie man selbst in deren Alter. Sagen die Älteren nicht umsonst, dass sich das Denken verändert oder man die Dinge mit anderen Augen sieht?

Das ist nun aber meine persönliche Meinung (-;

Beobachtest du an dir selbst, dass du fertig bist?

Müsste man daraus nicht auch schliessen, das gewaltbereite Menschen letztendlich hoffnungslose Fälle seien?

Ist praktisch doch auch so. Therapien bei chronischen Kriminellen schlagen kaum an.
Sicher gibt es Ausnahmen. Aber wie schwer es ist zeigt die hohe Quote an Rückfällen.

Das ist wohl leider wahr. Heisst das, dass die chronisch Kriminellen auch keinen Willen mehr für eine Änderung aufbringen können, oder eher, dass sie es einfach nicht mehr wollen (so könnte sich vielleicht auch die 'Nichtfähigkeit' äussern)?

Ist einem durch ein Baby/Kind in gewisser Weise ein Blick in die eigene Kindheit ermöglicht?

Eher darauf, welche Sicht damals Deine Eltern auf Dich hatten. Die Beziehung zu Dein eigenen Eltern verändert sich. Ich habe mit mit meinen Eltern immer gut verstanden, aber jetzt ist irgendwie mehr Sinn dabei (-;

Vielleicht meinte ich oben genau das mit "mit anderen Augen sehen".

Das Interessanteste am Kind ist aber der Lernprozess. Das ist unbeschreiblich faszinierend. All die kleinen Schrittchen, die vielen Fehlschläge bis es klappt (wahrscheinlich sind Kinder deswegen so hartnäckig - wären sie es nicht, würden Sie nicht vorankommen) und die Stufen der Erkenntnisse und was sie im Kind bewirken.
Wie das Baby erst lernt, daß Dinge weggehen können und wie es dann lernt, dass sie zurückkommen können. Was solche Erkenntnisse für Ängste im Kind auslösen (der Gedanke, das die Mama weggehen kann - fürchterlich).
Essen oder Trinken - existenziell. Ist der Hunger da, dann wird geschriehen, bis das Essen kommt. Weil Essen ist lebensnotwendig und Gedanken wie "man kann ja später noch" existieren in diesem Alter noch nicht. Das vorhandene Bedürfnis MUSS befriedigt werden.
Und diese ungeheure Aufmerksamkeit, mit der alles verfolgt wird. Wir haben z.B. einen kleinen Teddy mit Magneten drin. Den verstecke ich immer mal woanders. Mal hängt er am Kerzenständer, dann an der Lampe, am CD-Regal, Gardinenstange etc.
Würde mir jemand einen kleinen Teddy an die Gardinenstange hängen - ich täte das vor dem nächsten Staubwischen 2009 nicht bemerken. Weil ich gar nicht darauf achte - weil ihn meiner Welt eine Gardinenstange oder eine Lampe gar keine Aufmerksamkeit bekommt. Ganz anders bei der Kleinen. Die sitzt plötzlich jauchzend auf dem Fußboden und zeigt auf den daumengrossen Teddy dessen Kopf seitlich am CD-Regal rauspietzt.

Wirklich sehr interessant. Kauf Dir mal "Oje, ich wachse".

Sind in dem Buch auch solche Schmankerl zu lesen? Dann muss es unbedingt her. (-:

Und klingt schon gut, wenn man einen Satz richtig formuliert (-:

Allein der Klang kann überzeugen.

Mehr als der Inhalt. Überzeugend zu klingen ist wichtiger als überzeugende Aussagen zu haben.

Ist man überzeugend, redet man die Leute über.

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