Angezeigtes Thema: 'kiffen mit joschka und claudia'
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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 02.10.2002 um 00:02 (2235 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2002-10-01 19:00 hat Bodo geschrieben:

Am 2002-10-01 18:18 hat schwarzbart geschrieben:

wue aus gewöhnlich gut unterrichteten kreisen verlautete ( und ich frag mich seit jahren : wer sind die ??? ), will sich die alte tante spd in der btm - geschichte auf die grünen zubewegen. soll wohl bedeuten : 30 gramm eigenbedarf + konsum sind dann straffrei. wie findet ihr das ?

Ich glaube, die machen das, um in ein paar Jahren eine Joint-Steuer einzuführen!

Denkbar. Der Staat hat schon seine Interessen am Drogenmarkt. Drogen werden übrigens gern in der Medizin verwendet. :->

Von diesem Faktum abgesehen, hat die Legalisierung weicher Drogen sehr viele Aspekte. Einerseits ist es kaum zu rechtfertigen, Alkohol und Zigaretten als legal einzustufen, aber Haschisch nicht. Andererseits schrecken eine mögliche Strafe sowie die damit verbundene Schwierigkeiten bei der Beschaffung sicherlich auch Konsumenten und damit potentiell abhängig ab. Und die Gesellschaft BRAUCHT keine Drogensüchtigen.
Den illegalen Drogenhandel wird man damit auch nicht eindämmen, denn von einer Legalisierung des Handels habe ich nichts gehört und selbst dann bleiben noch genügend illegale Drogen übrig.

Und der illegale Drogenhandel macht manchmal nicht einmal vor der Polizei halt.

Meine Meinung (kurz und gandenlos): Entweder alle Suchtmittel (Nikotin und Alk. inc.) verbieten oder alle legalisieren und dann ausdrücklich die, die so dumm sind sie im Übermaß zu gebrauchen, die Kosten tragen lassen. Also der Raucher mit Lungenkrebs und der Alkoholiker mit Leber-Zirrhose wird nur noch behandelt, wenn er es selbst zahlen kann. Die Sparbüchsen der Bürger sind nicht dazu da die Dummheit an sich gesunder Individuen auszugleichen.

Der Drogenmarkt hat einen erschreckend hohen Geldwert. Das Problem lediglich bei den Endverbrauchern anzupacken, ist eigentlich ziemlich kurzsichtig. Das Drogengeschäft ist so lukrativ, dass in den Herstellerländern von einer Moral abgesehen wird - siehe die Beispiele Kolumbien und Afghanistan.
Der ganze Drogenmarkt ist von hinten bis vorne ne krumme Sache:

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Von: schwarzbart (Rang: Teilnehmer)   Beiträge: 35
Mitglied seit: 26.09.2002
Geschrieben am: 02.10.2002 um 20:23 (2210 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2002-10-02 00:02 hat revolutionsound geschrieben:


Der Drogenmarkt hat einen erschreckend hohen Geldwert. Das Problem lediglich bei den Endverbrauchern anzupacken, ist eigentlich ziemlich kurzsichtig. Das Drogengeschäft ist so lukrativ, dass in den Herstellerländern von einer Moral abgesehen wird - siehe die Beispiele Kolumbien und Afghanistan.


menschen nehmen drogen - und das schon seit anbeginn aller zeiten. der punkt ist die kulturelle einbindung des konsums; ein detail, mit dem man bei illegalisierung zwangsläufig scheitert. die hill-tribes im goldenen dreieck bauen seit menschengedenken opium an, und sie konsumieren ihre produkte. doch trotz des erheblichen suchtpotentials sind dort die dinge unter kontrolle. das sieht in bangkok dann schon wierder ganz anders aus...
der geldwert des drogenmarktes ergibt sich in der hauptsache jenseits der erzeuger und hier ausschliesslich als "risikoaufschlag" für die illegalität. wäre drogenproduktion ein normaler zweig der landwirtschaft, würde die kriminalität verschwinden - oder hat schon mal jemand was von schiessereien im weinbauernmilieu gehört ?

@bodo: die idee, krankenversicherte nach ihrem risikoverhalten zu versichern, ist zwar populär, aber nur scheinbar einleuchtend. ein beispiel : die grösste kostengruppe bei den sportverletzungen sind die fussballer, gefolgt von den handballern ( oder umgekehrt ? who knows...). gleitschirmflieger kommen - in zahlen - in der 2. nachkommastelle im promillebereich vor. soll man jetzt also fussballer dafür bestrafen, dass sie gesünder leben als untätige couch-potatoes ? soll man eine liste von nicht aufschlagspflichtigen sportarten gesetzlich bindend erstellen ?? willkommen in absurdistan ... das gilt in gleicher weise auch für drogenkonsumenten : leute , die in verantwortungsvoller weise mit alk und hasch umgehen, sind signifikant seltener psychisch krank als abstinenzler (sehr teuer). nur : bei drogen bietet sich der königsweg wie von selbst an : steuern, die den sozialkassen direkt zugute kommen. du siehst : ein delikates thema


schwarzbart

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