Angezeigtes Thema: 'Homosexualität - Warum? Warum nicht?'
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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 27.09.2002 um 14:26 (1785 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2002-09-27 11:03 hat huflaikhan geschrieben:

Ist ist ja auch Quatsch. Wenn man das alles schon ernst nehmen will - und ich wüßte keinen Grund dafür, warum man die 10 Gebote ernster nehmen sollte als Kants Metaphysik der Sitten...

Weil Kant einen nicht in's Fegefeuer schicken kann (-;


dann muss man auch richtig lesen. Es sind da nicht die 10 Verbote notiert, sondern die 10 Gebote.
Wem da der Unterschied nicht bekannt sein sollte, der gehe nicht über Los und ziehe keine 100 Mark ein, sondern möge noch mal in der fünften Klasse zum Nachsitzen sich anmelden.

Vom Titel mögen es Gebote sein. Von den Formulierungen sind eindeutig auch Verbote dabei.


Schade, dass diese ganze Bibelei hier zu einem Rückschritt in allen Belangen der aufgeklärten Rechts- und Moraldiskussion führt.

Hier findet kein Rückschritt statt, sondern es wird nur offensichtlich, daß manch einer noch der Zeit hinterherhängt.


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Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

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Von: huflaikhan (Rang: Regular)   Beiträge: 111
Mitglied seit: 09.02.2002
Geschrieben am: 27.09.2002 um 14:48 (1735 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2002-09-27 14:26 hat Bodo geschrieben:

Am 2002-09-27 11:03 hat huflaikhan geschrieben:

Ist ist ja auch Quatsch. Wenn man das alles schon ernst nehmen will - und ich wüßte keinen Grund dafür, warum man die 10 Gebote ernster nehmen sollte als Kants Metaphysik der Sitten...

Weil Kant einen nicht in's Fegefeuer schicken kann (-;

Da hast Du nun auch wieder Recht

dann muss man auch richtig lesen. Es sind da nicht die 10 Verbote notiert, sondern die 10 Gebote.
Wem da der Unterschied nicht bekannt sein sollte, der gehe nicht über Los und ziehe keine 100 Mark ein, sondern möge noch mal in der fünften Klasse zum Nachsitzen sich anmelden.

Vom Titel mögen es Gebote sein. Von den Formulierungen sind eindeutig auch Verbote dabei.


Schade, dass diese ganze Bibelei hier zu einem Rückschritt in allen Belangen der aufgeklärten Rechts- und Moraldiskussion führt.

Hier findet kein Rückschritt statt, sondern es wird nur offensichtlich, daß manch einer noch der Zeit hinterherhängt.

Das sehe ich durchaus anders - im Detail. Es ist eine Errungenschaft des letzten Jahrtausends, dass der Gottesstaat in der westlichen Welt ziemlich an Bedeutung eingebüßt hat. Recht, Moral, Religion und Politik nicht in eins fallen. (Manchmal eben auch mit dem Problem, dass moralisches Handeln vor dem Gesetz unrechtmäßig ist.)

Die Nuer zum Beispiel haben das Wort cuong, was übersetzt Gottes Recht heißt. Und es heißt auch deshalb übersetzt Recht, weil es auch das Verhalten unter den Menschen regelt. Gottes Recht geht unmittelbar in menschliches Recht über und legitimiert sich über Gott. (Ich will das nur mal kurz erwähnt haben - Details kann man schon in Uwe Wesels sehr schönem Buch: "Juristische Weltkunde" (Suhrkamp, stw 467) nachlesen. "Die Ordnung der Nuer ist also gekennzeichnet durch ein kaum auflösbares Ineinander, durch die Verknüpfung von Religion, Moral und Recht. Da es keine weltlich Autorität gibt, habe sie ihr Recht eben auf eine überirdische Kraft gestellt. Kwoth (Gott) ist der Herr über cuong (Recht) und duer (Unrecht). ... Der Umgang mit Kwoth ist unmittelbar. Recht, Moral und Religion sind eine Einheit in jedem einzelnen Nuer."

Das klingt bei den Nuern noch wenigstens sinnvoll, sie kennen Gleichheit. "Es gibt keinen Herrn und keinen Sklaven in ihrer Gesellschaft, sondern nur Gleiche, die sich als Gottes edelste Schöpfung verstehen." (Evan-Pritchard, The Nuer, 1940, zit. nach Wesel).

Das Problem kann aber durchaus das Zwischenglied sein, denn die Verwalter Gottes sind selbst nicht Gott.

Ich werfe das nur so einmal rein.

Grüße
Huflaikhan

_________________
Nizza, den 24. November 1887

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