Angezeigtes Thema: 'Homosexualität - Warum? Warum nicht?'
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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 23.09.2002 um 18:48 (2142 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2002-09-23 17:14 hat Kunstguerilla geschrieben:

Ich sehe das anders, wobei wir einmal wieder bei Begriffdefinition, unserem Lieblingsthema wären Denn "normal" sehe ich als von "Norm" abgeleitet. Und Norm ist definitv etwas, das zu einem humanen Regelwerk gehört. Die Natur kennt Gesetze, keine Frage. Aber Norm ist etwas anderes.

"Norm" hat unbestitten etwas bürokratisches. Aber "Normalität" auch?

Das Lexikon definiert es anders - vielleicht verstehst Du dann mein Unbehagen mit dem Begriff:

"Norm als Regel für das Durchschnittliche (normal, mit der Norm übereinstimmend; Gegensatz: abnorm, anomal) oder als Gesetz für den Willen und das Handeln"

Abnorm klingt zugegeben sehr negativ (historischer Weise wohl).
Bei nicht-normal empfinde ich das nicht so. Es mag technisch dieselbe Bedeutung haben, wird aber anders benutzt.


Und "normal" sagt auch etwas über Mehrheitsverhältnisse aus. Der "Normalfall" ist die heterosexuelle Beziehung - dann ist die homosexuelle der der Nicht-Normalfall.

Rein quantitativ ist das natürlich richtig. Aber lass es uns nicht mit "normal - unnormal" bezeichnen, sondern lieber mit "häufig - weniger häufig".

Das ist doch pc-kacke (-:
Man sucht sich einen anderen Begriff und denkt, damit ist das Problem weg. Man sagt Sahnepampe mit Schokolade dran statt Negerkuß und schon können sich alle braungebrannten unbehellig auf der Straße bewegen?


So zumindest mein Verständnis des Wortes "normal". Gab es dazu nicht sogar vor ein paar Monaten schon mal ein Thema hier in den Foren?

Dann habe ich das nicht mitbekommen, weil ich abwesend war. Oder meinst Du unsere "Minderheiten"-Debatte?

Ich glaube ein ganz eigenes Thema. Vor langer Zeit. Mal in den Titeln suchen... Nein - dann war das wohl mal per e-mail.


Haben homosexuelle Affen auch Verkehr miteinander oder bilden die eher eine freundschaftliche Lebensgemeinschaft?

Klingt süß Ich "fürchte" aber, da geht es um puren Sex!

Ungeheuerlich (-:

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Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

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Von: Kunstguerilla (Rang: Moderator)   Beiträge: 508
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 24.09.2002 um 11:11 (2105 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Huhu, Bodo!

Am 2002-09-23 18:48 hat Bodo geschrieben:

"Norm" hat unbestitten etwas bürokratisches. Aber "Normalität" auch?

Nö. Weil auch dazu hast Du wieder das oppositionelle Wort, das dann dem "Anderen" einen Hauch von "bäh" gibt. In der heutigen westlichen Zivilisation stellen die Heterosexuellen die Mehrheit dar, Homosexualität kommt weniger häufig vor.

Noch ein interessanter Aspekt: Je aufgeklärter eine Gesellschaft ist und gerade einzelne Familien, die ihre Kinder in Offenheit und einer toleranten Atmosphäre erziehen, umso höher ist der Anteil Homosexueller. Denn, seien wir ehrlich, da Homosexualität - in meinen Augen zumindest - einfach eine andere Form der sexuellen Ausrichtung ist (entgegen den landläufigen Vorurteilen ist der homosexuelle Sex kaum anders als der heterosexuelle), hat bei Heterosexualität das auf auch einfach den Grund des "das muss so sein, das ist normal". Ich kenne viele Heterosexuelle, bei denen ich jede Wette abschliessen würde, dass sie eigentlich schwul sind, aber das irgendwie verdrängen, unterdrücken oder was weiß ich.
Ein guter Freund meiner Familie z. B. hat immer "normal funktioniert", war verheiratet, hatte zwei Kinder. Mit über 40 hat er sich dann in einen Mann verliebt, hat seine Familie verlassen und lebt mit seinem Partner nun seit über 10 Jahren zusammen.

Die Menschen tun sich oft selbst (und anderen) viel Leid an, weil sie nicht wahrhaben wollen, was sie sind.

Und Bisexualität haben wir ja noch gar nicht angesprochen. Das kommt weit häufiger vor, als man gemeinhin annehmen möchte.

Abnorm klingt zugegeben sehr negativ (historischer Weise wohl).

Deshalb mag ich "normal" nicht. Was ist schon normal?

Bei nicht-normal empfinde ich das nicht so. Es mag technisch dieselbe Bedeutung haben, wird aber anders benutzt.

Verwende es, wie Du willst. Ich mag es nicht

Rein quantitativ ist das natürlich richtig. Aber lass es uns nicht mit "normal - unnormal" bezeichnen, sondern lieber mit "häufig - weniger häufig".

Das ist doch pc-kacke (-:

Gar nicht. Political correctness hat doch immer etwas Heuchlerisches. Hier aber geht es darum, dass "unnormal" einfach diskriminierend ist. Ein 14jähriger, der entdeckt, dass er eigentlich eher auf seine Mitschüler als auf seine Mitschülerinnen steht, wird sich hüten, sein Coming out zu forcieren, wenn er überall hört, dass das unnormal sei.
Da geht es einfach darum, wie man mit Menschen mit anderem Lebenskonzept umgeht.

Man sucht sich einen anderen Begriff und denkt, damit ist das Problem weg. Man sagt Sahnepampe mit Schokolade dran statt Negerkuß und schon können sich alle braungebrannten unbehellig auf der Straße bewegen?

Du übertreibst. Dann lass uns kämpferischer werden: Es geht nicht um irgenwelches Nettgetue, sondern darum, wie man mit Menschen umgeht. Wenn ich zu einem Sioux oder einem Navacho "Indianer" sage, dann kann ich das tun, muss aber gleichzeitig wissen, dass er sich dadurch diskriminiert fühlt. Der Arsch bin dann ich.

Ich glaube ein ganz eigenes Thema. Vor langer Zeit. Mal in den Titeln suchen... Nein - dann war das wohl mal per e-mail.

Bei den Tausenden, die wir uns schon geschickt haben, durchaus möglich

Klingt süß Ich "fürchte" aber, da geht es um puren Sex!

Ungeheuerlich (-:

Die Säue!

Grüße.


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Wir haben die Demokratie längst verschlafen, deshalb müssen wir
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