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Forum: Die Gesellschaft
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Neues Thema
mehr-demokratie-wagen.de Forum Index >> Die Gesellschaft >> Machtfaktor Mutterliebe

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1. DogInstinkt, 13.09, 20:50 (Start) 
  2. Bodo, 14.09, 15:00 (1) 
    3. Sonnenblume, 17.09, 22:49 (2)  *
      4. Bodo, 18.09, 01:57 (3)  *
        5. Sozialist, 06.10, 19:13 (4) 

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Angezeigtes Thema: 'Machtfaktor Mutterliebe'
Beitrag Nummer 3 plus eine Antwort

Legende:  - Infos zur Person  - E-Mail  - Homepage öffnen  - Editieren  - Antworten  - Antw. ohne Zitat
Von: Sonnenblume (Rang: Neuling)   Beiträge: 12
Mitglied seit: 13.06.2002
Geschrieben am: 17.09.2002 um 22:49 (2029 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Zum Thema Mutterliebe empfehle ich jedem das Buch "Die Kunst des Liebens" von Erich Fromm. Ich maße mir an, hier einige Stellen zu zitieren.

Was mir an den beiden Beiträgen auffällt, ist, dass Mutterliebe als ein Mythos dargestellt wird, der für alle und jeden gleichbedeutend sein sollte. Dabei wird ausser Acht gelassen, dass Mutterliebe durchaus individuell verschieden gelebt werden kann, darf und muss - was sie wirklich so besonders macht, finde ich jedoch hier nicht ausreichend beschrieben. Ausserdem fehlt der Aspekt der Vaterliebe. Wenn man schon über die Liebe zum Kind und was sie anrichtet sinniert, sind Mutter- und Vaterliebe Teile eines Ganzen, das man nicht trennen sollte.

"Mutterliebe ist ihrem Wesen nach an keine Bedingung geknüpft." (Erich Fromm) Die Mutter liebt ihr Kind, allein weil es ihr Kind ist, und nicht, weil es bestimmten Vorausetzungen entspricht oder bestimmte Erwartungen erfüllt. Sie liebt ihr Kind nicht, für das, WAS es ist, sondern WEIL es ist. Ob hässlich oder dumm oder böse - das kümmert nicht, das wird von einer Mutter nicht mit "normalen" Maßstäben gemessen, sondern ist gar nicht messbar. Sie liebt - oder nicht. Es gibt kein "wie sehr liebt sie ihr Kind denn auf einer Skala von 1 bis 10?".

Dass eine Mutter (wie im Drei-Mütter-Beispiel oben) ihr Kind ent-schuldigt, seine Fehler rechtfertigt, sie gar nicht erst einsehen kann oder andere dafür verantwortlich macht - das hat gar nichts mit Mutterliebe zu tun, sondern ist individuell erlernte Strategie generell mit Fehlern umzugehen (auch mit eigenen). Anhand dieses Beispiels sind Rückschlüsse auf die Persönlichkeiten der Mütter zu schliessen, aber über Mutterliebe an sich sagt das nichts aus, denn diese ist nicht zu bewerten.

Über die Eltern-Kind-Beziehung:
"Die Einstellung von Mutter und Vater zu ihrem Kind entspricht dessen Bedürfnissen. Das Kleinkind braucht sowohl körperlich wie auch seelisch die bedingungslose Liebe und Fürsorge der Mutter. Später braucht es dann allmählich auch die Liebe des Vaters, seine Autorität und Lenkung. Die Mutter hat die Funktion, ihm die Sicherheit im Leben zu geben, der Vater die Funktion, es zu lehren und anzuleiten, damit es mit den Problemen fertig wird, mit denen die Gesellschaft, in die das Kind hineingeboren wurde, es konfrontiert. Im Idealfall versucht die Liebe der Mutter nicht, das Kind am Erwachsenwerden zu hindern und seine Hilflosigkeit auch noch zu belohnen. Die Mutter sollte Vertrauen zum Leben haben und daher nicht überängstlich sein und das Kind mit ihrer Angst anstecken. Sie sollte den Wunsch, dass das Kind unabhängig wird und sich schliesslich von ihr trennt, zu einem Bestandteil ihres Lebens machen.
Die väterliche Liebe sollte sich von Grundsätzen und Erwartungen leiten lassen. Sie sollte geduldig und tolerant und nicht bedrohlich und autoritär sein. Sie sollte dem heranwachsenden Kind in immer stärkerem Mass das Gefühl eigener Kompetenz geben und ihm schliesslich erlauben, über sich selbst zu bestimmen und ohne die väterlichen Autorität auszukommen.
Schliesslich hat der reife Mensch den Punkt erreicht, an dem er seine eigene Mutter und sein eigener Vater ist. Er besitzt dann sozusagen ein mütterliches und ein väterliches Gewissen. ... Der reife Mensch liebt sowohl entsprechend seinem mütterlichen wie auch entsprechend seinem väterlichen Gewissen, wenn sich auch beide zu widersprechen scheinen. Würde er nur sein väterliches Gewissen beibehalten, so würde er streng und unmenschlich. Wenn er nur sein mütterliches Gewissen beibehielte, könnte er leicht sein Urteilsvermögen einbüssen und sich und andere in der Entwicklung behindern." (Erich Fromm)

Damit ist doch alles gesagt, oder? Die Entwicklung von der Mutter- zur Vaterbindung und ihre schliessliche Synthese bildet die Grundlage für seelisch-geistige Gesundheit und Reife eines Menschen. Aus Fehlentwicklungen resultieren Neurosen. Und Fehlentwicklungen entstehen, wenn die Rollen der Eltern im eigenen Inneren durcheinandergeraten - nicht im richtigen Gleichgewicht ausgefüllt werden können. Für das heranwachsende Kind bedeutet das in erster Linie eine Desorientierung.

Spinnen wir den Faden weiter: was gibt ein derartig desorientiertes Kind später als Vater oder Mutter an sein eigenes Kind weiter??? Es kann widerum seine Mutter- oder Vaterrolle nicht ausfüllen, denn es hat nicht gelernt, wie das geht. Mutterliebe und Vaterliebe muss man erfahren haben, um sie weitergeben zu können. Und wenn nicht: Es könnte helfen, sich zumindest damit auseinanderzusetzen, sich selbst-bewusst zu werden. Und letzten Endes den Eltern zu verzeihen, denn Fehler haben doch alle gemacht.

Aber unbedingt sollte sich wohl jeder seiner eigenen Rolle bewusst werden und eigene Beweggründe überprüfen, wenn man plant, sich fortzupflanzen.

Gruß,
Sonnenblume

_________________
Demokratie heisst: die Spielregeln einhalten, auch wenn kein Schiedsrichter
zusieht.

Hausmann, M.

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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 18.09.2002 um 01:57 (1926 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2002-09-17 22:49 hat Sonnenblume geschrieben:

[Fromm]
Über die Eltern-Kind-Beziehung:
"Die Einstellung von Mutter und Vater zu ihrem Kind entspricht dessen Bedürfnissen.....

Damit ist doch alles gesagt, oder?

Wer kommt schon gegen Fromm an (-;


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Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

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