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Forum: Die Gesellschaft
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mehr-demokratie-wagen.de Forum Index >> Die Gesellschaft >> Kindesmissbrauch lebt von der Tabuisierung

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1. revolutionsound, 22.08, 18:33 (Start) 
  2. Bodo, 23.08, 01:29 (1) 
    3. revolutionsound, 23.08, 13:22 (2) 
      4. Bodo, 23.08, 14:47 (3) 
        5. revolutionsound, 23.08, 19:22 (4) 
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11. revolutionsound, 30.08, 01:55 (10)  *
  12. Sonnenblume, 04.09, 13:58 (11) 
    13. revolutionsound, 06.09, 00:15 (12) 
      14. Sonnenblume, 09.09, 18:45 (13) 
        15. revolutionsound, 09.09, 23:53 (14) 

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Angezeigtes Thema: 'Kindesmissbrauch lebt von der Tabuisierung'
Beitrag Nummer 10 plus eine Antwort

Legende:  - Infos zur Person  - E-Mail  - Homepage öffnen  - Editieren  - Antworten  - Antw. ohne Zitat
Von: Sonnenblume (Rang: Neuling)   Beiträge: 12
Mitglied seit: 13.06.2002
Geschrieben am: 29.08.2002 um 16:02 (1988 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Meine Meinung zum Thema Tabuisierung von Kindesmissbrauch:

Für mich ist eine solche nicht unbedingt erkennbar. Die "Gesellschaft" tabuisiert Themen wie Kindesmissbrauch nicht wirklich. Das Thema ist im TV in jeder Talkshow und jeder Vorabendserie präsent, mal abgesehen von den vielen Kinderschänder-Serienmörderkrimis. Und auch die Printmedien machen das Thema gerne zur Sensation - wahrscheinlich kaum ein Stammtisch, an dem nicht entrüstet jeden Abend Kinderschänder zur Kastration freigegeben werden (und danach wird heimlich auf dem Klo die Lolita-Ausgabe des Playboy verschlungen).
Ein Tabu ist Kindesmissbrauch hauptsaechlich für die Betroffenen. Pädophilie (eine Ursache für Kindesmissbrauch) erfährt in der "Gesellschaft" eine erstaunliche Toleranz - ethische/moralische Grenzen werden gerne verwischt. Kommt eben auf den Blickwinkel an: ist jemand schon pädophil, der sich am Kindchenschema von "blutjungen, heissen Teens" (natürlich über 18!) nur aufgeilt? Oder muss er schon sexuell übergriffig bei Kleinkindern geworden sein, um als waschechter Kinderschänder zu gelten?
Wenn man über Kindesmissbrauch diskutiert, muss man über Grenzen nachdenken, auch über die eigenen. Für mich fängt dabei der eigentliche Missbrauch schon weit vor den tätlichen Übergriffen an Kindern an - eine Ermessensfrage eben, ich bin halt kein sehr toleranter Mensch, die Stammtischler würden behaupten, ich sei verklemmt.
Ich denke, die ständigen Grenzüberschreitungen der öffentlichen Medien führen letztendlich zu in allen Lebensbereichen desorientierten Persönlichkeiten. Und natürlich die Persönlichkeitsschwäche der beziehungsgestörten Elterngeneration.
Im Übrigen werden Kinder auch für vieles missbraucht, was nicht strafbar ist, für mich aber nicht minder verwerflich: Aufwertung des eigenen Egos, Ausübung von Macht, Statussymbol, ...
Meine Erfahrungen und Informationen um Thema Aufarbeitung und Heilbarkeit der Täter (habe im stationären therapeutischen Bereich mit Pädophilen und Persönlichkeitsgestörten gearbeitet): Es kommt auf die Ursache für den stattgefundenen Kindesmissbrauch an. Die "echte" Pädophilie (als Krankheitsbild) ist nicht wegzutherapieren, nicht durch Psychotherapie, nicht durch Medikamente und schon gar nicht durch Kastration. Was durch die Psychotherapie erreichbar sein kann, ist eine Einsicht in das Fehlverhalten, eventuell können Verhaltensstrategien erlernt werden, die verhindern, dass die Täter wieder tätig werden müssen. Sie werden aber immer pädophil bleiben, d.h., sie können mit gleichaltrigen Partnern gar nichts anfangen.
Viel häufiger als die Pädophilie kommen aber Persönlichkeitsstörungen vor, besonders dissoziale Formen, die Täter könnten und können sehr wohl auch mit gleichaltrigen Partnern sexuell aktiv sein (sind es auch häufig) - sie benutzen wegen der eigenen Defizite aber lieber unterlegene für die Wünsche, die sie sonst nicht ausleben, oder weil ihre Partner sie nicht befriedigen. Und hier sieht es mit der Heilbarkeit eigentlich genauso düster aus. Denn denen fehlt im allgemeinen die Achtung vor anderen Menschen (vor sich selbst sowieso) - sie leben allein davon, andere zu benutzen, mit dem Wissen, dass sie was falsch machen, in der Überzeugung, dass sie nicht erwischt werden. Es gehört wohl zu den undankbarsten Aufgaben, einem Menschen Achtung vor sich selbst und seinen Mitmenschen beizubringen, es dauert ewig und geht, wenn überhaupt, nur in kleinsten Schritten - bei den Erwachsenen. Bei Kindern geht es wesentlich schneller und ganz einfach, wenn die Eltern es vorleben.

Gruß,
Sonnenblume






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Antworten:
Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 30.08.2002 um 01:55 (1932 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2002-08-29 16:02 hat Sonnenblume geschrieben:

Meine Meinung zum Thema Tabuisierung von Kindesmissbrauch:

Für mich ist eine solche nicht unbedingt erkennbar. Die "Gesellschaft" tabuisiert Themen wie Kindesmissbrauch nicht wirklich. Das Thema ist im TV in jeder Talkshow und jeder Vorabendserie präsent, mal abgesehen von den vielen Kinderschänder-Serienmörderkrimis. Und auch die Printmedien machen das Thema gerne zur Sensation - wahrscheinlich kaum ein Stammtisch, an dem nicht entrüstet jeden Abend Kinderschänder zur Kastration freigegeben werden (und danach wird heimlich auf dem Klo die Lolita-Ausgabe des Playboy verschlungen).

Das klingt, als wäre im TV tatsächlich ausschliesslich von dem Sexualverkehr die Rede, wenn es um Kindesmissbrauch geht, also das, was man unter 'Schändung' eigentlich einordnet. Dann fällt allerdings vieles unter dem Tisch.

Ein Tabu ist Kindesmissbrauch hauptsaechlich für die Betroffenen. Pädophilie (eine Ursache für Kindesmissbrauch) erfährt in der "Gesellschaft" eine erstaunliche Toleranz - ethische/moralische Grenzen werden gerne verwischt. Kommt eben auf den Blickwinkel an: ist jemand schon pädophil, der sich am Kindchenschema von "blutjungen, heissen Teens" (natürlich über 18!) nur aufgeilt? Oder muss er schon sexuell übergriffig bei Kleinkindern geworden sein, um als waschechter Kinderschänder zu gelten?

Da divergieren die Ansichten wohl gewaltig. Genauso wie über die Frage: ab wann spricht man von Kindesmissbrauch? Dabei wird es wohl hilfreich sein, eine Definition mit Macht und Gewalt (Verletzen, nicht nur körperlich...). Der Täter nutzt die Wehrlosigkeit, Ohnmacht und Unwissenheit des Opfers. Das kann das Berühren intimer Stellen sein, etc.

Wenn man über Kindesmissbrauch diskutiert, muss man über Grenzen nachdenken, auch über die eigenen. Für mich fängt dabei der eigentliche Missbrauch schon weit vor den tätlichen Übergriffen an Kindern an - eine Ermessensfrage eben, ich bin halt kein sehr toleranter Mensch, die Stammtischler würden behaupten, ich sei verklemmt.

Die Täter sind sehr berechnend und bereiten sich oft die Opfer vor.

Ich denke, die ständigen Grenzüberschreitungen der öffentlichen Medien führen letztendlich zu in allen Lebensbereichen desorientierten Persönlichkeiten. Und natürlich die Persönlichkeitsschwäche der beziehungsgestörten Elterngeneration.

Die Medien missbrauchen ihre Möglichkeiten. Das hat viel Auswirkung auf die Gesellschaft und schadet ihr: da stimme ich dir voll zu.

Im Übrigen werden Kinder auch für vieles missbraucht, was nicht strafbar ist, für mich aber nicht minder verwerflich: Aufwertung des eigenen Egos, Ausübung von Macht, Statussymbol, ...

Ein Foto mit einem Kandidaten für die Landtagswahlen. Missbrauch ist ein weites Feld.

Meine Erfahrungen und Informationen um Thema Aufarbeitung und Heilbarkeit der Täter (habe im stationären therapeutischen Bereich mit Pädophilen und Persönlichkeitsgestörten gearbeitet): Es kommt auf die Ursache für den stattgefundenen Kindesmissbrauch an. Die "echte" Pädophilie (als Krankheitsbild) ist nicht wegzutherapieren, nicht durch Psychotherapie, nicht durch Medikamente und schon gar nicht durch Kastration. Was durch die Psychotherapie erreichbar sein kann, ist eine Einsicht in das Fehlverhalten, eventuell können Verhaltensstrategien erlernt werden, die verhindern, dass die Täter wieder tätig werden müssen. Sie werden aber immer pädophil bleiben, d.h., sie können mit gleichaltrigen Partnern gar nichts anfangen.

Heisst das: sie können kein Schuldgefühl entwickeln?

Viel häufiger als die Pädophilie kommen aber Persönlichkeitsstörungen vor, besonders dissoziale Formen, die Täter könnten und können sehr wohl auch mit gleichaltrigen Partnern sexuell aktiv sein (sind es auch häufig) - sie benutzen wegen der eigenen Defizite aber lieber unterlegene für die Wünsche, die sie sonst nicht ausleben, oder weil ihre Partner sie nicht befriedigen. Und hier sieht es mit der Heilbarkeit eigentlich genauso düster aus. Denn denen fehlt im allgemeinen die Achtung vor anderen Menschen (vor sich selbst sowieso) - sie leben allein davon, andere zu benutzen, mit dem Wissen, dass sie was falsch machen, in der Überzeugung, dass sie nicht erwischt werden. Es gehört wohl zu den undankbarsten Aufgaben, einem Menschen Achtung vor sich selbst und seinen Mitmenschen beizubringen, es dauert ewig und geht, wenn überhaupt, nur in kleinsten Schritten - bei den Erwachsenen. Bei Kindern geht es wesentlich schneller und ganz einfach, wenn die Eltern es vorleben.

Haben denn die Täter eingestanden, dass sie missbrauchen? Wie würdest du die Personen einordnen, die nichts zugeben und nichts eingestehen?

Gruß,
Sonnenblume

Gruß,
revolutionsound

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Wir leben nicht, wir werden gelebt.

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