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Forum: Die Gesellschaft
Moderiert von: Bodo, revolutionsound
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Neues Thema
mehr-demokratie-wagen.de Forum Index >> Die Gesellschaft >> Arbeit, Sozialstaat und Existenzgeld

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1. DogInstinkt, 24.07, 12:46 (Start) 
  2. regimekritiker, 24.07, 14:55 (1) 
  3. revolutionsound, 25.07, 02:21 (1)  *
    4. Bodo, 25.07, 14:21 (3)  *
      5. revolutionsound, 25.07, 21:14 (4) 
6. Bodo, 25.07, 22:30 (5) 
  7. revolutionsound, 27.07, 01:56 (6) 
    8. Bodo, 27.07, 13:33 (7) 
      9. revolutionsound, 28.07, 01:32 (8) 
        10. Bodo, 28.07, 02:31 (9) 
                11. revolutionsound, 29.07, 00:36 (10) 
                  12. Bodo, 29.07, 00:52 (11) 
13. Bodo, 25.07, 13:30 (1) 

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Angezeigtes Thema: 'Arbeit, Sozialstaat und Existenzgeld'
Beitrag Nummer 3 plus eine Antwort

Legende:  - Infos zur Person  - E-Mail  - Homepage öffnen  - Editieren  - Antworten  - Antw. ohne Zitat
Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 25.07.2002 um 02:21 (4041 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2002-07-24 12:46 hat DogInstinkt geschrieben:

Die lange geforderte Umverteilung von oben nach unten findet endlich statt

I. Ende der Erwerbsarbeit ??
Seit über 20 Jahren erleben wir das Phänomen der Massenarbeitslosigkeit. Sie hat allen konjunkturellen Zwischenhochs zum Trotz in dem Maße zugenommen wie die Anzahl normaler, versicherungspflichtiger Arbeitsverhältnisse zurückgegangen ist. Die Gründe hierfür liegen nicht im Eigenverschulden der von Arbeitslosigkeit Betroffenen, wie uns die öffentliche Meinung glauben machen möchte, sondern in der Tatsache, dass die sog. reguläre Vollzeitarbeit ausstirbt. Der breiten Öffentlichkeit wird diese Tatsache bis heute verschwiegen. Meinungsmachende Monopolmedien und sich volkstümlich anbiedernde Politiker schüren stattdessen Vorurteile gegenüber den Betroffenen. Beispiel: Das Kanzler- Unwort, es gebe kein Recht auf Faulheit. Man treibt auf diese Weise geschickt den Keil zwischen die Noch-Lohnabhängig Beschäftigten und die davon "Freigesetzten". Die Ausgrenzung sozial Schwacher wird auf die Spitze getrieben, die Mehrheit der Hilfsempfänger als "Sozialschmarotzer" beschimpft.

Und damit wird der Konflikt innerhalb der Bürger gehalten. Der Bundestag kann uns so manches Mal bestens belehren, was Faulheit und die nullwertige Diskussion ist. Sie diskutieren Nuancen, die keine Lösung darstellen, sondern schleichende Probleme. Wie hoch sind die Diäten - der zusätzliche Verdienst? Das darf ruhig Schmarotzertum genannt werden.

Um mit diesen unsinnigen Vorurteilen aufzuräumen, genügt ein Blick auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung: Große Konzerne und Unternehmen verschmelzen ("fusionieren") miteinander, d.h. sie legen Abteilungen zusammen. Zwangsläufig werden Stellen überflüssig und abgebaut. Rationalisierung als Folge von technischem Fortschritt und Computerisierung führt zu weiterem Personalabbau. Viele kleine und mittlere Betriebe gehen ein, weil sie dem durch die Fusionen erhöhten Konkurrenz- und Kostendruck nicht gewachsen sind. Konzerne, die verschmelzen, können nicht nur auf Personal, sondern auch auf einen nicht geringen Teil ihrer Zulieferer verzichten. Diese sind zumeist von einem Hauptauftraggeber abhängig. Springt der ab, kommt das einem Todesurteil gleich. Zehntausende Firmenpleiten Jahr für Jahr sprechen für sich.

Und das ist natürlich gezielte Firmenpolitik. Auch die Behörden und Universitäten wurden schlanker gemacht. Es wird sehr selbstverständlich über Abertausende von Köpfen entschieden. Das lässt sich leicht machen, denn als Entscheidungsträger kann einem Keiner was, aber wehe, die Öffentlichkeit versteht es.
Es ist nach der betriebswirtschaftlichen Lehre eine Möglichkeit der Unternehmenspolitik, eine Firma aufzukaufen, um sie dann zugrundezuwirtschaften - eine wissenschaftliche anerkannte diskutierte Möglichkeit - aber eigentlich doch ein Kapitalverbrechen!

Somit sinkt die Zahl regulärer Beschäftigungsverhältnisse auch hier, während andererseits ungeschützte Beschäftigung, Scheinselbstständigkeit, Zeit- und Leiharbeit wachsen, letztere neuerdings mit freundlicher Unterstützung von Arbeitsämtern und Gewerkschaften.

Die Deregulierung wird als Gefahr und als Chance gesehen. Der Lohnarbeiter verliert evtl. den rechtlichen Schutz. Als interessante Tendenz in der Diskussion steht auch die Vertrauensökonomik, die dem Kapitalismus total entgegensteht, sich aber möglicherweise vom Geld als Währung abwendet.

Gesamtgesellschaftlich ist dies gleichbedeutend mit sinkenden Einkommen und zunehmender Verarmung immer größerer Teile der Bevölkerung. Vollbeschäftigung ist Illusion. Experten haben errechnet, dass min. 30 % des jetzt noch beschäftigten Personals in Produktion und Dienstleistung im Grunde überflüssig sind. Innerhalb dieses Jahrzehnts wird allein bei Handel, Banken und Versicherungen jeder zweite Beschäftigte entbehrlich. Die hoch gelobte wie hoch überschätzte Computerbranche hat inzwischen ebenfalls ihre Bruchlandung auf dem Boden der Tatsachen erfahren. Die Pleitewelle hat unzählige kleine Internetfirmen erreicht und massig "Zukunfts"-Arbeitsplätze vernichtet. All dies passt ins Bild einer sich immer rasanter entwickelnden Weltwirtschaft, die einer Grundtendenz unterworfen ist: Eine schrumpfende Zahl miteinander verschmelzender Großkonzerne beherrscht immer größere Anteile des Weltmarktes. Entsprechend dünner wird die Luft für Kleinunternehmen und Mittelständler. Neue (reguläre) Arbeitsplätze- Fehlanzeige (außer in den Computern der Arbeitsämter) !!

Da sich die Politik der Staatsmänner und Co. nicht gegen diese Großkonzerne wendet, bleibt es an Kräften hängen, die zum Widerstand bereit sind. Ihre rigorose Politik (weltweit) lässt die Wahl eigentlich nicht: es müssen alternative Wirtschaftsmethoden gefördert werden. Und da es der Staat offensichtlich vornimmt zum generellen Nachteil der Bevölkerung, bleibt es an einer Konzepterarbeitung, die nebenher laufen muss mit der Gefahr, dass sich der Kapitalismus verabschieden muss.

II. Sinn und Zweck der Lohnarbeit
Die Erwerbsarbeit macht sich daran, das Zeitliche zu segnen. Kaum jemand will es wahrhaben. Stattdessen wird großes Gejammer angestimmt und lauthals nach Arbeit geschrien. Die Frage, wem und was diese Arbeit dient, wird ausgeblendet. Sie lässt sich leicht beantworten, wenn man sich einige Zahlen zu Gemüte führt: In Deutschland gibt es allein 7-8 Billionen Euro Vermögen an Geld- und Sachwerten, allerdings völlig ungleich verteilt: Mind. die Hälfte davon gehört ganzen 3 % ! Weltweit besitzen ein paar hundert Milliardäre mind. soviel wie die Hälfte der Menschheit (3Mrd). Unternehmen, die Stellen abbauen oder dieses ankündigen, können in der Regel mit steigenden Börsenkursen rechnen.

Das ist selbstredend. Es ist legalisierte Ausbeutung. Wir dürfen nicht aufhören, das zu thematisieren. Es ist einfach alles klar: das Vermögen macht die Armut in der BRD absurd.

In dem Maße wie der Reichtum privilegierter Minderheiten wächst, vergrößert sich auf der anderen Seite die Armut unter der großen Mehrzahl der Menschen. Auch in den vermeintlich so reichen Industrieländern. Auf Grund drastisch sinkender Löhne spielt es dabei immer weniger eine Rolle, ob man lohnabhängig beschäftigt ist oder nicht. Millionen von "working poor" (arbeitende Arme) in den USA, aber auch in Europa, unterstreichen dies. Sie verrichten schlecht bezahlte Arbeit, weniger für sich selbst, weniger für soziale Zwecke, als vielmehr für die Gewinne großer Konzerne und die Rendite reicher Aktionäre. Arbeiten für die Bereicherung ohnehin schon Reicher.

Es ist interessant, dass dieses Gesetz anscheinend in der Geschichte jahrtausendelang gegolten hat: der Griff nach Reichtum schafft Armut. Wie ist es in den USA? Der Sozialstaat wird noch weiter abgebaut - aber wohin wird mehr investiert: in die Rüstung! Was aber fabriziert die Rüstung? Die Rüstung sucht sich durch Drohung, Konflikt und Krieg zu rechtfertigen. Was aber folgt durch diese drei? - Kontrolle, Armut und Zerstörung. Ich glaube nicht, dass ich zu waghalsig bin, wenn ich festhalte, dass dieser weltweit heraufbeschworene Terrorkrieg auf die Politik in der BRD - auch auf die Arbeitsmarktpolitik - Auswirkungen hat. Immerhin wird auf der anderen Seite des Atlantik eine Diktatur errichtet und von der BRD nicht behindert. Die Bevölkerung soll in einer solchen Politik möglichst 'leise' und unkritisch sein und auf seine Probleme beschränkt. Das sollte sehr zu denken geben.

(...) Charakter der Lohnarbeit im Kapitalismus aus. Soziale Interessen dürfen sich mit den Krümeln begnügen (...) Für die kleinen Leute bedeutet das: Geringere Einkommen, miesere Arbeits- und Lebensbedingungen, zunehmende Verelendung. Für die Weltwirtschaft heißt das: Ausfall der Massenkaufkraft, Krisen, Kriege.

Knappheit begünstigt Krieg. Offensichtlich wird sie erzeugt.

III. Europäisches Sozialstaatsmodell
Der Abbau regulärer Beschäftigung ist das Todesurteil für den Sozialstaat nationaler Prägung. Die Sozialversicherungssysteme leben von Beitragszahlungen aus regelmäßigen Erwerbseinkommen. Doch je mehr Arbeitsplätze abgebaut werden, desto mehr Beitragszahler gehen den Sozialkassen verloren. Die Folge sind Kürzungen sozialer Leistungen wie Rente, Arbeitslosengeld und Sozialhilfe einerseits wie die Erhöhung der Versicherungsbeiträge andererseits. Dieser Prozeß ist unumkehrbar, die endgültige Auflösung der bereits schwer ausgehöhlten Sicherungssysteme absehbar.

Der Staat hat ausgedient. Aber braucht und will er es noch auffangen?

[Theorie des Existenzgeldes]

Hier möchte ich die Frage in den Raum stellen, wie sonst auch so gerne:
Ist Geld nicht an sich ein Übel?

_________________
Wir leben nicht, wir werden gelebt.

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Antworten:
Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 25.07.2002 um 14:21 (2120 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2002-07-25 02:21 hat revolutionsound geschrieben:

Hier möchte ich die Frage in den Raum stellen, wie sonst auch so gerne:
Ist Geld nicht an sich ein Übel?

Geld bedeutet Besitz und Besitz Sicherheit und Wohlstand. Und Sicherheit ist ein Grundbedürfnis eines jeden Lebewesen. Wenn die Sicherheit andersweitig gewährleistet ist, mag es ohne Geld gehen. Aber nicht alles, was in bestimmten Situationen überflüssig ist, ist gleich per se böse oder pauschal unnötig.
Das Problem sehe ich im Umgang mit dem Geld. Der Gier danach. Diese ist für mich das Übel.
Ist Essen ein Übel, weil wer zuviel davon an sich rafft krank wird? Ist Sport ein Übel weil der, der es übertreibt, sich zugrunderichtet? Sind Blumen ein Übel, weil man sie anderen wegnehmen kann und damit denen schadet?
Wohl nicht.

_________________
Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

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