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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 22.05.2002 um 21:46 (2092 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2002-05-22 19:26 hat Kunstguerilla geschrieben:

Und trotzdem muessen wir uns bei jedem Anlass noch vorwerfen lassen, dass wir den Holocaust geleitet haben.

Klar, zurecht. Genauso wie sich Sharon und seine Clique auf ewig die Massaker im Jim-Kipur-Krieg (isch weiss nit, wie man das korrekt schreibt) vorhalten lassen müssen. Geschichte vergisst nicht, ist immer präsent.

Und ich hab am Holocaust nicht mehr Schuld als Herr Friedmann und seine Brueder an den toten palaestinensischen Zivilisten. Trotzdem ist es fuer mich ein gesellschaftliches und politisches Tabu, etwas schlechtes ueber Isaelis zu sagen, weil die halt Juden sind.

Wer KZs oder den Einmarsch in Polen verteidigt, muss auch damit rechnen in die Nazi-Ecke gestellt zu werden.

Völlig zurecht. An KZs und am Einmarsch in Polen gibt es nichts zu verteidigen. Anders herum lässt sich wohl schon - nicht von mir - verteidigen, dass sich Israel gegen die Attentate schützt. Die Frage ist nur, wie man das tut. Bei Nazi-Deutschland gab es keine Bedrohung, die wurde von den Nazis stilisiert - siehe Reichstagsbrand, siehe den Angriff auf Polen und andere Nachbarnationen.

Aber als wir erst mal mit den Panzern in Polen standen, haben die auch auf uns geschossen, uns angegriffen, wollten uns umbringen - schlagt sie nieder. Das ist dieselbe Situation wie in Israel.

Ich weiss nicht, die Situation da unten ist so scheisse, dass mir das Lachen längst vergangen ist. Fakt ist, dass die Israelis tatsächlich selber den Schwarzen Peter = Sharon haben, ihn inzwischen aber in der Mehrzahl nicht mehr wollen. Nachdem nun die Koalition auseinander zu brechen droht, ist Sharon panisch bemüht, Neuwahlen zu verhindern, weil er weiss, dass ihn kaum noch jemand wiederwählen würde.

Na dann sollen sie ihn mal entfernen. Dann steigt vielleicht auch das Ansehen wieder und 100 Jahre und ein paar Gedaechnisstaetten spaeter kann man dann auch wieder Tacheles miteinander Reden, ohne sich Rassismus vorwerfen lassen zu muessen (-:



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Von: Kunstguerilla (Rang: Moderator)   Beiträge: 508
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 23.05.2002 um 09:51 (2172 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Hi!

Am 2002-05-22 21:46 hat Bodo geschrieben:

Und ich hab am Holocaust nicht mehr Schuld als Herr Friedmann und seine Brueder an den toten palaestinensischen Zivilisten. Trotzdem ist es fuer mich ein gesellschaftliches und politisches Tabu, etwas schlechtes ueber Isaelis zu sagen, weil die halt Juden sind.

Ich weiss nicht, ich finde, Du übertreibst da. Soweit ich das nachvollziehen konnte, hat sich Friedmann nicht über die Kritik als solche negativ geäußert, sondern über die konkreten Aussagen Möllemanns und die waren auch daneben, wie bei Möllemann halt so üblich.

Wer Kritik an Sharons Politik äußert, tut das meiner Ansicht nach zurecht. Mit Antisemitismus hat das (meist) nichts zu tun, sondern da wird das vorgehen eines Staates kritisiert - und Israel ist ja nicht der einzige Staat, den man kritisieren sollte. Wem das dennoch nicht passt und meint, der Kritiker würde dadurch zum Antisemiten ... na, da kann ich dann auch nicht mehr helfen.

Völlig zurecht. An KZs und am Einmarsch in Polen gibt es nichts zu verteidigen. Anders herum lässt sich wohl schon - nicht von mir - verteidigen, dass sich Israel gegen die Attentate schützt. Die Frage ist nur, wie man das tut. Bei Nazi-Deutschland gab es keine Bedrohung, die wurde von den Nazis stilisiert - siehe Reichstagsbrand, siehe den Angriff auf Polen und andere Nachbarnationen.

Aber als wir erst mal mit den Panzern in Polen standen, haben die auch auf uns geschossen, uns angegriffen, wollten uns umbringen - schlagt sie nieder. Das ist dieselbe Situation wie in Israel.

Nein, die Situation ist schon anders. Natürlich halte ich es für ungerechtfertigt, die Bedrohung durch Bombenattentäter mit Panzern und Kampfhubschraubern zu beantworten, das ist doch unstrittig. Aber andererseits hat Israel auch ein Recht auf Verteidigung. Nur wählt Sharon eindeutig die falschen Mittel - ebenso wie sein Freund George Walker aus den USA. Und *das* muss man kritisieren.

Fakt ist, dass die Israelis tatsächlich selber den Schwarzen Peter = Sharon haben, ihn inzwischen aber in der Mehrzahl nicht mehr wollen. Nachdem nun die Koalition auseinander zu brechen droht, ist Sharon panisch bemüht, Neuwahlen zu verhindern, weil er weiss, dass ihn kaum noch jemand wiederwählen würde.

Na dann sollen sie ihn mal entfernen.

Hmmm, auch wenn uns das seltsam erscheinen mag: Israel ist eine Demokratie, da kann man nicht einfach einen Regierungschef entfernen. Dazu müsste es Wahlen geben - entweder reguläre alle 4 Jahre (oder sind es in Israel 5?) oder Neuwahlen, die aber die Knesset beschliessen müsste, was im Moment nicht passieren wird, solange die Sharon-Regierung die Mehrheit im Parlament hält.

Dann steigt vielleicht auch das Ansehen wieder und 100 Jahre und ein paar Gedaechnisstaetten spaeter kann man dann auch wieder Tacheles miteinander Reden, ohne sich Rassismus vorwerfen lassen zu muessen (-:

Zieh Dir doch den Rassismusvorwurf nicht so rein, der prallt doch ab. Wenn ich Mugabe in Simbabwe kritisiere für seine diktatorische Politik, bin ich doch auch kein Rassist. Israel ist eine Nation unter vielen der Weltengemeinschaft. Wenn diese Nation bzw. deren Regierung scheisse baut, dann gehört das auch kritisiert - egal, ob da nun in der Hauptsache Juden, Muslime, Christen, Buddhisten oder Atheisten leben. Ich kritisiere das Vorgehen des Staates Israel und nicht "die Juden".

Grüße, Andreas.


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Wir haben die Demokratie längst verschlafen, deshalb müssen wir
endlich wieder mehr-demokratie-wagen.de!

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