Angezeigtes Thema: 'Fortsetzung mit Peter: Vergesellschaftung'
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Von: Kunstguerilla (Rang: Moderator)   Beiträge: 508
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 30.04.2002 um 15:45 (3453 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Hi!

Am 2002-04-25 00:59 hat PeterWiehe geschrieben:

Aber die Farm der Tiere ist überall.

Aber nicht bei uns, wenn wir die Macht in die Hände der Gesellschaft geben.

Der Kommunismus ist tot bzw. war von Anfang an eine Totgeburt, also fürchte Dich nicht.

Das sagen sie alle (hinterher und vorher).

Ich bin aber nicht alle. Denn der Kommunismus hat die Marx'schen Ideen pervertiert, indem durch dann in realiter wiederum nur die Macht in den Händen weniger lag und nicht in den Händen aller.

Vergesellschaftung hat nichts mit Kommunismus zu tun, sonst stünde sie wohl auch kaum im Grundgesetz der Bundesrepublik

Wenn man den Sozialstaat in der BRD als zu links ansieht, überzeugt das nicht.

Nu ja, wenn Du alles in einen Topf schmeisst aber auch nicht. Ich kann Dich in diesem Leben wohl nicht mehr davon überzeugen, dass "links" von Stalin bis Heiner Geissler reicht.

Dabei geht es um die gesellschaftliche Kontrolle, was nichts anderes bedeutet, dass eben das Volk zu entscheiden hat, ob X - X = ob Daimler 5.000 Leute entlassen darf, weil sonst der Umsatz geringer wäre; ob eine Bank Kredite für Jungunternehmer ablehnen darf; wo eine Firma investiert usw.

Eingriffe gegen Massen-Fehlentwicklungen und gegen das Verbauen aller Zukunftsperpektiven, okay.

Also, schon eine Einigung geschafft.

Nur wollen wir im Moment in Deutschland ein wenig eine selbstgemachte Elefantenplage mit "guten" Elefanten bekämpfen.
Denn wir haben erst die anonymen Riesenbanken und Monster-Autokonzerne, die massiv ihr Heil im internationalen Konzernaufkaufen suchen, gezüchtet. Nun wollen wir Kontrollgremien haben.

Ja, wir haben scheisse gebaut und inzwischen hat sich das dem Zugriff der Gesellschaften entzogen. Dann muss man sich das Einspruchsrecht eben wieder zurück erkämpfen. Da die Aktionen des Großkapitals Auswirkungen auf alle haben, müssen auch "alle" eine Möglichkeit haben, ein Veto einzulegen, wenn das zu negativen Auswirkungen führt.

Nur ist damit eben eine Vergesellschaftung und nicht eine Verstaatlichung geimeint, die Dir anscheinend mit Deinem Hinweis auf Kommunismus vorschwebt.

Verstaatlichung ist für mich Vergesellschaftung mit mehr Bürokratie und weniger Demokratie, sont ist beides kommunistisch für mich.

Dann musst Du Dir noch einmal die Definitionen der beiden Begrifflichkeiten ansehen. Vergesellschaftung ist ein Element der sozialistischen Demokratie, Verstaatlichung gibt es in Demokratie bis Kommunismus. Beides betrifft die gleichen "Opfer", aber beide gehen von unterschiedlichen Machtkonstellationen aus. Bei der Vergesellschaftung liegt die Macht in den Händen aller, bei der Verstaatlichung in der Hand weniger.

Kommunistisch ist für mich, wenn man Leuten vorschreibt, daß sie Ihr Eigentum nicht sleber verwalten können und damit tun und lassen könen was sie wollen.

Yo, z. B. Aber das hat mit Vergesellschaftung nichts zu tun. Wenn Daimler mit seinem Besitz etwas macht, was nur Daimler etwas angeht, hat keiner ein Problem. Wenn Daimler aber 10.000 Leute entlässt, weil der Umsatz schwächelt, oder wenn BASF die Gewässer verseucht und das Grundwasser gefährdet, ist das nicht mehr BASF-Sache und somit kann man sich nicht mehr verbitten, dass sich eingemischt wird.

Im Gegensatz dazu freiwillige Gütergemeinschaft, z.B. in Ehe, Familie, Kloster, Genossenschaft.

Mrmpf, Du reduzierst immer alles auf das rein Wirtschaftliche. Da gibt es noch so viel anderes wie soziale Komponenten, ökologische, kulturelle etc. pp. So kommen wir nicht weiter.

Grüße, Andreas.


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Wir haben die Demokratie längst verschlafen, deshalb müssen wir
endlich wieder mehr-demokratie-wagen.de!

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