Angezeigtes Thema: 'Was sind sie nun?'
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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 30.04.2002 um 15:31 (3195 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)

Ich will nicht die Leistung dieser Grupp ein Frage stellen. Es gehoert ausserordenlich viel Mut und Opferbereitsschaft dazu, sich in solchen Laendern so fuer Menschenrechte einzusetzen.
Aber haette es den Militaereinsatz der Amerikaner nicht gegeben, dann duerften diese Leute sich jetzt immer noch mutig hinrichten lassen. Und zwar noch etwas so lange, bis keiner mehr von ihnen da gewesen waere.

Gerne würde ich über diese Gruppe mehr in den Medien hören. Was aber den Militäreinsatz der USA angeht, wären die Taliban ohne die 'Unterstützung' der USA nicht an die Macht gekommen. Immerhin hat sie eine radikale fundamentale Richtung des Islam untersützt, die ein absolut totalitäres Regime zwei Jahrzehnte gehalten hat. Es ist nun klar, dass eine Widerstandsbewegung sich auch gegen die Glaubensrichtung stellen muss. Denn darauf stützte sich die Diktatur. Eigentlich steht also auch die Religion zur Debatte, denn sie wurde benutzt, um eine Diktatur zu stützen. Mir gegenüber haben Frauen, die dem Widerstand zuzuordnen sind (sie haben mir es nicht direkt geäussert), gesagt, dass sie an eine weibliche Gottheit glauben (die aber mit anderen Mitteln arbeitet, eben nicht militant oder diktatorisch). Sind die Zusammenhänge nicht interessant? G. Taubmann hat geäussert, dass in Untergrundgefängnissen gerade Frauen eingekerkert sind und gefoltert werden. Interessanterweise sollten die ShelterNow-Mitarbeiter auch von der Nordallianz weiter gefangengehalten werden.

Was die Leistung der Amerikaner angeht, gibt die Innenpolitik der politischen Spitze dort ein ganz anderes Bild als ein demokratisches:
http://www.wsws.org/de/2002/mar2002/bar1-m14.shtml
Da also die demokratischen Rechte im eigenen Land beschnitten werden, folgere ich auch für Afghanistan, dass die Interessen der USA keine demokratischen Interessen sind, sondern Machtinteressen.
Um den Kreis zu schliessen: wenn also die Spitze der Grünen mit dieser Linie konform gehen, sind ihre Interessen folglich nicht im Sinne einer gesunden Demokratie.
Natürlich stelle ich nicht in Frage, dass die Grünen insbesondere in der Vergangenheit gute Ansätze gegeben hat. Ich denke, dass bei den Grünen auch Kritiker sind, aber die sollten auch die Oberhand haben.

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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 30.04.2002 um 16:13 (3307 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen

Am 2002-04-30 15:31 hat revolutionsound geschrieben:
Interessanterweise sollten die ShelterNow-Mitarbeiter auch von der Nordallianz weiter gefangengehalten werden.

Echt? Hab ich nicht gehoert. Ich dachte, die waeren alle frei?

Was die Leistung der Amerikaner angeht, gibt die Innenpolitik der politischen Spitze dort ein ganz anderes Bild als ein demokratisches:
http://www.wsws.org/de/2002/mar2002/bar1-m14.shtml
Da also die demokratischen Rechte im eigenen Land beschnitten werden, folgere ich auch für Afghanistan, dass die Interessen der USA keine demokratischen Interessen sind, sondern Machtinteressen.

Natuerlich. Das hat seitens der USA nichts mit Menschenliebe zu tun, sondern Sie haben aus aus Rache und Selbstschutz getan.

Um den Kreis zu schliessen: wenn also die Spitze der Grünen mit dieser Linie konform gehen, sind ihre Interessen folglich nicht im Sinne einer gesunden Demokratie.

So einfach ist das nicht. Bush und die Gruenen moegen zwar dasselbe Ziel gehabt haben, aber das muss nicht heissen, dass die Motivation dieselbe war. Und das Ziel den extremen Islamismus in Afghanistan zu beseitigen, war/ist ein gutes Ziel. Nicht weil Bush und Konsorten dabei einer abgegangen ist, sondern weil die Menschen dort von einem grausamen Unterdrueckungsregime befreit wurden.


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