Angezeigtes Thema: 'Eher maessige Kritiken fuer Inszenierung 'Die FDP und der Zentralrat'.'
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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 21.06.2002 um 15:25 (2943 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2002-06-21 12:27 hat Kunstguerilla geschrieben:

Und selbst wenn es so wäre, worauf sollte das dann hinaus laufen? Doch auf die Richtigkeit von Antisemitismus, weil sich der israelische Staat sehr häufig scheisse aufführt?

Nicht auf die Richtigkeit (das der Schluss falsch ist hab ich nie bestritten und auch selbst entsprechendes gesagt), sondern auf die schlichte Feststellung der Tatsache, dass es so passiert.

Und da muss man nicht "Halt! Fresse halten!" rufen, sondern Achselzucken und sagen, "na ja, is zwar nich richdig, hör ma, aber is so"?

Durch "Halt die Fresse du Depp!" ist sicher noch kein Rassist geleutert worden.
Ich denke in der Tat, man muss darueber sprechen und nicht verbieten. Und zum darueber sprechen ist es wichtig, dass ich mich damit auseinander setze, was in dem anderen vorgeht, zu verstehen, was seine Gruende sind und ihm zur erklaeren, was an diesen Gruenden nicht stimmt oder welche anderen, positiven Gruende er vergessen hat.
Du hast Recht: Ich hatte noch nicht ein solchen Gespraech mit einem Rassisten. Sicherlich ist das schwierig, vielleicht auch unmoeglich (sicher nicht in allen Faellen).
Aber mit Beschimpfungen und Denkverboten kommst du garantiert noch weniger weit.

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Von: Kunstguerilla (Rang: Moderator)   Beiträge: 508
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 02.07.2002 um 08:35 (2833 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Hallöle, Widerporst

Am 2002-06-21 15:25 hat Bodo geschrieben:

Durch "Halt die Fresse du Depp!" ist sicher noch kein Rassist geleutert worden.

Na und? Es geht doch da gar nicht um den, sondern es geht um mich! Es geht um die Frage, wie ich mich dazu verhalte. Der Rassist ist Rassist und wird nur in den unwahrscheinlichsten Fällen und durch eigene, langjährige, einschlägige Erfahrung zum Nicht-Rassisten (siehe "American History X" am Samstag auf PRO7 mit einem überragenden Oliver North). Es geht darum, wie ich dazu stehe. Halte ich die Fresse bzw. äußere ich nicht eindeutig, dass ich diesen rassistischen Müll neben mir nicht dulden werde, dann mache ich mich mitschuldig, dann ist es wie eine schweigende Tolerierung. Denke einmal an die Nazi-Zeit zurück: Nicht alle waren aufrechte Nazis oder haben Juden aktiv zum Tode geführt. Aber was ist mit den Schweigern, die nichts dagegen getan haben?

Ich denke in der Tat, man muss darueber sprechen und nicht verbieten.

Was willst Du denn verbieten? Es geht doch nicht um Verbot. Es geht darum, Stellung zu beziehen. Ich bin Demokrat und ich lebe in dieser (mittelmässigen) Demokratie. Und somit habe ich als "Mitglied" einen Auftrag für den Erhalt der Demokratie meinen Beitrag zu leisten. Rassistischer Auswurf ist undemokratisch, also bin ich angehalten, Einspruch zu erheben, wenn er in meiner Hörweite aufkommt.

Und zum darueber sprechen ist es wichtig, dass ich mich damit auseinander setze, was in dem anderen vorgeht, zu verstehen, was seine Gruende sind und ihm zur erklaeren, was an diesen Gruenden nicht stimmt oder welche anderen, positiven Gruende er vergessen hat.

Hey, ich bin kein Psychologe. Mir ist schnurz-piep-egal, warum der Gegenüber ein verschissener Rassist ist. Es gibt keine rationale Erklärung für Rassismus, das ist immer dumm und falsch. Kein Mensch wird als Rassist geboren, man wird dazu durch Einflüsterungen von Aussen dazu gemacht. Noch einmal der Hinweis auf den Film "American History X", der genial aufzeigt, wie Rassismus entsteht und wie dumm diese "Ideologie" ist.

Du hast Recht: Ich hatte noch nicht ein solchen Gespraech mit einem Rassisten. Sicherlich ist das schwierig, vielleicht auch unmoeglich (sicher nicht in allen Faellen).

Es ist nahezu unmöglich und endete bei meinen Versuchen gerne damit, dass ich die Fresse voll bekommen habe

Aber mit Beschimpfungen und Denkverboten kommst du garantiert noch weniger weit.

Was für Denkverbote? Es geht um Äußerungen und somit Stellungnahmen im öffentlichen Raum. Das sind (verbale) Taten und denen habe ich zu begegnen, sonst toleriere ich den Müll mit meinem Stillschweigen.

Grüße, Andreas.


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Wir haben die Demokratie längst verschlafen, deshalb müssen wir
endlich wieder mehr-demokratie-wagen.de!

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