Angezeigtes Thema: 'Eher maessige Kritiken fuer Inszenierung 'Die FDP und der Zentralrat'.'
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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
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Geschrieben am: 20.06.2002 um 00:35 (3120 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2002-06-19 22:54 hat huflaikhan geschrieben:

Einen detailierten Kommentar findet man in: Lothar Baier, Volk ohne Zeit - Essay über das eilige Vaterland, Berlin 1990. Abschnitt 5 "Schmerzlose Erinnerung"

Toller Buchtitel. Allerdings will ich mir kein Buch deswegen kaufen. Ich hoffe, ich finde etwas online.


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Von: huflaikhan (Rang: Regular)   Beiträge: 111
Mitglied seit: 09.02.2002
Geschrieben am: 20.06.2002 um 10:19 (3392 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2002-06-20 00:35 hat Bodo geschrieben:

Am 2002-06-19 22:54 hat huflaikhan geschrieben:

Einen detailierten Kommentar findet man in: Lothar Baier, Volk ohne Zeit - Essay über das eilige Vaterland, Berlin 1990. Abschnitt 5 "Schmerzlose Erinnerung"

Toller Buchtitel. Allerdings will ich mir kein Buch deswegen kaufen. Ich hoffe, ich finde etwas online.

Ist auch ein tolles Buch, der Lothar Baier sehr helle ist (geht auch um Rushdie, Bitburg, Multi-Kulti ...)

Jenniger-Rede als Real-Audio:
http://www.kreidestriche.de/onmerz/ram/jenninger_rede.ram

Detaillierte Sprachkritik etc:
"Kommunikation und Verstehen": Der Fall Jenninger
"Mit seiner Gedenkrede zum 50. Jahrestag der Reichspogromnacht löste der damalige Bundestagspräsident Philipp Jenninger im November 1988 einen Skandal aus, da er mit seinem unerwarteten Redestil und dem Ansprechen gesellschaftlicher Tabus öffentliche Reaktionen hervorrief, die unterschiedlicher nicht hätten sein können."
http://buecher.judentum.de/lang/jenninger.htm


Aus der Rede selbst:
»Die Jahre von 1933 bis 1938 sind selbst aus der distanzierten Rückschau und in Kenntnis des Folgenden noch heute ein Faszinosum insofern, als es in der Geschichte kaum eine Parallele zu dem politischen Triumphzug Hitlers während jener ersten Jahre gibt.

Wiedereingliederung der Saar, Einführung der allgemeinen Wehrpflicht, massive Aufrüstung, Abschluß des deutsch-britischen Flottenabkommens, Besetzung des Rheinlandes, Olympische Sommerspiele in Berlin,›Anschluß‹ Osterreichs und ›Großdeutsches Reich‹ und schließlich, nur wenige Wochen vor den Novemberpogromen, Münchner Abkommen, Zerstückelung der Tschechoslowakei - der Versailler Vertrag war wirklich nur noch ein Fetzen Papier und das Deutsche Reich mit einem Mal die Hegemonialmacht des alten Kontinents.

Für die Deutschen, die die Weimarer Republik überwiegend als eine Abfolge außenpolitischer Demütigungen empfunden hatten, mußte dies alles wie ein Wunder erscheinen. Und nicht genug damit: Aus Massenarbeitslosigkeit war Vollbeschäftigung, aus Massenelend so etwas wie Wohlstand für breiteste Schichten geworden. Statt Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit herrschten Optimismus und Selbstvertrauen. Machte nicht Hitler wahr, was Wilhelm II. nur versprochen hatte, nämlich die Deutschen herrlichen Zeiten entgegenzuführen? War er nicht wirklich von der Vorsehung auserwählt, ein Führer, wie er einem Volk nur einmal in tausend Jahren geschenkt wird?…

Und was die Juden anging: Hatten sie sich nicht in der Vergangenheit doch eine Rolle angemaßt, die ihnen nicht zukam? Mußten sie nicht endlich einmal Einschränkungen in Kauf nehmen? Hatten sie es nicht vielleicht sogar verdient, in ihre Schranken gewiesen zu werden?«
http://www.vho.org/D/DGG/Finke36_4.html





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Nizza, den 24. November 1887

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