Angezeigtes Thema: 'Eher maessige Kritiken fuer Inszenierung 'Die FDP und der Zentralrat'.'
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Von: Kunstguerilla (Rang: Moderator)   Beiträge: 508
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 13.06.2002 um 09:29 (2743 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Hi!

Am 2002-06-11 16:19 hat Bodo geschrieben:

Es findet seitens der Juden aber auch eine weit hoehere Identifikation mit dem Staat Israel statt, als seitens der Christen mit den USA.

Eine höhere ja, aber dennoch ist die christliche Identifikation, meist in Form von Heuchelei, eminent für die US-Gesellschaft. Hierzulande sagt keiner "Gott schütze Deutschland". Und gerade der Sprachgebrauch Bushs ist durchsetzt von christlichen Dogmen, etwa die Rede vom "Kreuzzug" gegen den Terrorismus.

Israel ist der einzige juedische Staat ("juedisch", weil die israelische Politik massgeblich von Vetretern des juedischen Glaubens beeinflusst wird und weil die wichtigste Gemeinsamkeit der Einwohner ihr juedischer Glaube ist - das zeigt auch die Entstehungsgeschichte des Staates).

Das ist fast richtig, bis auf die Einschränkung "jüdisch" = "jüdischen Glaubens", weil das ein häufiges Missverständnis ist. Jude ist man nicht, wenn man jüdischen Glaubens ist. Würde ich z. B. zum jüdischen Glauben konvertieren, wäre ich danach jüdischen Glaubens, aber kein Jude. Jude ist man, wenn die leibliche Mutter Jüdin ist/war. Der Zusammenhang ist also nicht der Glauben (wie erwähnt hängen ca. 50% der Israelis nicht dem jüdischen Glauben = Orthodoxie nach, sondern leben säkular), sondern die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Ethnie.

Und man sieht diese Identifikation auch daran, dass Spiegel und Friedmann sich hier oeffentlich zur israelischen Politik aeussern.

Das dürfen sie, oder?

Ich kann mich zumindest nicht erinnern, dass der Papst mal die diversen Angriffe der USA gut geheissen hat.

Weiss ich auch nichts davon, er hat gar ermahnt, man möge die Situation nicht eskalieren lassen. Aber der Papst ist nicht Mitglied bzw. Sprecher einer Ethnie, sondern Oberhaupt einer bestimmten Religion, die zudem inzwischen recht wenig Einfluss in der Politik hat (zumindest in westlichen Ländern).

Aber was wolltest Du mir eigentlich sagen?

Grüße, Andreas.

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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 14.06.2002 um 00:22 (2794 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2002-06-13 09:29 hat Kunstguerilla geschrieben:

Das ist fast richtig, bis auf die Einschränkung "jüdisch" = "jüdischen Glaubens", weil das ein häufiges Missverständnis ist. Jude ist man nicht, wenn man jüdischen Glaubens ist. Würde ich z. B. zum jüdischen Glauben konvertieren, wäre ich danach jüdischen Glaubens, aber kein Jude. Jude ist man, wenn die leibliche Mutter Jüdin ist/war. Der Zusammenhang ist also nicht der Glauben (wie erwähnt hängen ca. 50% der Israelis nicht dem jüdischen Glauben = Orthodoxie nach, sondern leben säkular), sondern die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Ethnie.

Was soll das fuer eine Ethnie sein, die man nur dann hat, wenn die Mutter einen bestimmten Glauben hat. Was fuer eine archaische Idee. Das durch spontanen Erbsprung auftretende "Echter-Jude-Gen"?


Und man sieht diese Identifikation auch daran, dass Spiegel und Friedmann sich hier oeffentlich zur israelischen Politik aeussern.

Das dürfen sie, oder?

Natuerlich. Jeder darf das.
Aber die Anzahl derer, die die israelische Politik ernsthaft (meint: nicht aus politischen Gruenden heraus, z.B. die USA) verteidigen und nicht Juden sind, kann man wohl an einer Faust abzaehlen.

Weiss ich auch nichts davon, er hat gar ermahnt, man möge die Situation nicht eskalieren lassen. Aber der Papst ist nicht Mitglied bzw. Sprecher einer Ethnie, sondern Oberhaupt einer bestimmten Religion, die zudem inzwischen recht wenig Einfluss in der Politik hat (zumindest in westlichen Ländern).

Nicht so viel wie der Zentralrat hier? <-:

Aber was wolltest Du mir eigentlich sagen?

Das Israel und Jude-Sein nicht so weit auseinanderliegen, wie Du das gerne anklingen laesst.


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