Angezeigtes Thema: 'Wahlkampfthema: Zuwanderung'
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Von: Kunstguerilla (Rang: Moderator)   Beiträge: 508
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 26.06.2002 um 11:23 (2929 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Hi!

Am 2002-06-26 10:36 hat revolutionsound geschrieben:

Integration ist essentiell! Das wäre doch mal ein Thema. (-;

Na eben! Wer erinnert sich noch an das ursprüngliche Konzept der Süßmuth-Kommission, die Schröder beauftragt hatte? Da ging es fast ausschließlich um das Thema Integration. Das wurde im Hick-Hack zur Konsensfindung mit der Union völlig aufgerieben. Selbst im ursprünglichen Unionspapier von Ministerpräsident Müller war Integration ein zentraler Bestandteil. Auch weg, is ja Wahlkampf

So wird schon im Wahlkampf der Integration entgegengesteuert, da die Zuwanderer als 'Last' behandelt werden, die es zu reglementieren geht.

Und das ist der Punkt, der mich zum Toben bringt! Alle predigen, Deutschland braucht mehr Zuwanderung, weil uns die Fachkräfte fehlen, weil uns in vielen Bereichen sogar die Hilfskräfte fehlen, weil wir zu wenig Kinder "machen" und uns der demographische Faktor in wenigen Jahren das Genick brechen wird ... alle predigen, die Kirchen, ja selbst die Arbeitgeber!
Egal, es ist Wahlkampf. Und da sucht man sich eben jemanden aus, der sich nicht so gut wehren kann (Stichwort: Minderheit, Bodo ), und trägt das auf dessen Rücken aus, fuck!

Werner Schiffauer drückt es in seinem Buch Fremde in der Stadt; suhrkamp etwas anders aus: "Zunächst (...) ist festzuhalten, daß der Fremde als Bedrohung und Gefahr konstruiert wird.". Aber 'Integration' behandelt sie als Menschen, so wie es sich gehört.

Da warten wir seit Jahrzehnten drauf.

[...]

Politik wird pro Legislaturperiode gemacht. Aber gerade ein Thema wie Zuwanderung verträgt so Kurzsichtigkeit nicht, sondern muss *nachhaltig* behandelt werden.

Es hängt von ihren Zielen ab, wie sie argumentieren. Sie wissen auch, wie man Statistiken fälscht (wie der Münchner Merkur bemerkte, als er Stoibers statistische Angaben in diversen Reden korrigieren musste)... Also kennen sie ganz gewiss die Gegenargumente, wie du sagst.

Das ist leider so, ja. Und die einzige Lösung wäre die Abschaffung der selbstreferentiellen Politikerkaste. Da deren Glück in Sachen Eigenfinanzen und Macht von der Wählerentscheidung alle vier Jahre abhängt, arbeiten sie nur auf dieses Ziel "Wahltag" hin. Und da drehe ich die Hand nicht um, das gilt für alle von der PDS angefangen bis hinüber zu Schill. "Wählt mich, denn ich 'schenke' Euch dieses und jenes."

Vielleicht gar keine Wahlen von Politikern mehr, sondern Benennung von Fachgruppen, die ein Thema erarbeiten, eine Lösung anbieten und wir alle stimmen darüber ab? Schöne neue Welt

Grüße, Andreas.


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