Angezeigtes Thema: 'Wahlkampfthema: Zuwanderung'
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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 26.06.2002 um 10:36 (2924 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Und es fällt eben auf: "die SPD habe ihre Ziele der Einwanderungsbeschränkung nicht erreicht. Nun sollen Taten folgen." Eine linke Tour, denn dadurch ist die Politik doch von vornherein darauf festgelegt, dass Zuwanderung beschränkt wird. Damit ist ja die SPD schon bald rechtsgerichtet (sie bahnte ReChTs den Weg). Ich stelle mich auf die Seite der Zuwanderer und gegen die Parteien und werde für vermehrte Einwanderung argumentieren.

Me too, und jeder Vernünftige sollte das. Wir brauchen keine Begrenzung von Zuwanderung, sondern wir brauchen neue Konzepte, Zuwanderung richtig zu regeln. Dazu gehört an erster Stelle die Frage nach der Integration von Migranten. Das geht dem Staat noch immer am Arsch vorbei - und nachher jammert man Dank Pisa, dass viele Migrantenkinder noch gar nicht richtig Deutsch können, wenn sie in die Schule kommen. Selber Schuld! Wer ist denn für die Schulen zuständig?


Integration ist essentiell! Das wäre doch mal ein Thema. (-; So wird schon im Wahlkampf der Integration entgegengesteuert, da die Zuwanderer als 'Last' behandelt werden, die es zu reglementieren geht. Werner Schiffauer drückt es in seinem Buch Fremde in der Stadt; suhrkamp etwas anders aus: "Zunächst (...) ist festzuhalten, daß der Fremde als Bedrohung und Gefahr konstruiert wird.". Aber 'Integration' behandelt sie als Menschen, so wie es sich gehört.
"...für die Schulen zuständig..." -

Immer diese Parteilastigkeit unseres Staates in den Händen der falschesten Leute. Aber richtig argumentieren können sie wirklich nicht.

Ich denke, das könnten sie schon. Die Frage ist eher, ob sie das wollen. Politik wird pro Legislaturperiode gemacht. Aber gerade ein Thema wie Zuwanderung verträgt so Kurzsichtigkeit nicht, sondern muss *nachhaltig* behandelt werden.

Es hängt von ihren Zielen ab, wie sie argumentieren. Sie wissen auch, wie man Statistiken fälscht (wie der Münchner Merkur bemerkte, als er Stoibers statistische Angaben in diversen Reden korrigieren musste)... Also kennen sie ganz gewiss die Gegenargumente, wie du sagst.

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Von: Kunstguerilla (Rang: Moderator)   Beiträge: 508
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 26.06.2002 um 11:23 (2930 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Hi!

Am 2002-06-26 10:36 hat revolutionsound geschrieben:

Integration ist essentiell! Das wäre doch mal ein Thema. (-;

Na eben! Wer erinnert sich noch an das ursprüngliche Konzept der Süßmuth-Kommission, die Schröder beauftragt hatte? Da ging es fast ausschließlich um das Thema Integration. Das wurde im Hick-Hack zur Konsensfindung mit der Union völlig aufgerieben. Selbst im ursprünglichen Unionspapier von Ministerpräsident Müller war Integration ein zentraler Bestandteil. Auch weg, is ja Wahlkampf

So wird schon im Wahlkampf der Integration entgegengesteuert, da die Zuwanderer als 'Last' behandelt werden, die es zu reglementieren geht.

Und das ist der Punkt, der mich zum Toben bringt! Alle predigen, Deutschland braucht mehr Zuwanderung, weil uns die Fachkräfte fehlen, weil uns in vielen Bereichen sogar die Hilfskräfte fehlen, weil wir zu wenig Kinder "machen" und uns der demographische Faktor in wenigen Jahren das Genick brechen wird ... alle predigen, die Kirchen, ja selbst die Arbeitgeber!
Egal, es ist Wahlkampf. Und da sucht man sich eben jemanden aus, der sich nicht so gut wehren kann (Stichwort: Minderheit, Bodo ), und trägt das auf dessen Rücken aus, fuck!

Werner Schiffauer drückt es in seinem Buch Fremde in der Stadt; suhrkamp etwas anders aus: "Zunächst (...) ist festzuhalten, daß der Fremde als Bedrohung und Gefahr konstruiert wird.". Aber 'Integration' behandelt sie als Menschen, so wie es sich gehört.

Da warten wir seit Jahrzehnten drauf.

[...]

Politik wird pro Legislaturperiode gemacht. Aber gerade ein Thema wie Zuwanderung verträgt so Kurzsichtigkeit nicht, sondern muss *nachhaltig* behandelt werden.

Es hängt von ihren Zielen ab, wie sie argumentieren. Sie wissen auch, wie man Statistiken fälscht (wie der Münchner Merkur bemerkte, als er Stoibers statistische Angaben in diversen Reden korrigieren musste)... Also kennen sie ganz gewiss die Gegenargumente, wie du sagst.

Das ist leider so, ja. Und die einzige Lösung wäre die Abschaffung der selbstreferentiellen Politikerkaste. Da deren Glück in Sachen Eigenfinanzen und Macht von der Wählerentscheidung alle vier Jahre abhängt, arbeiten sie nur auf dieses Ziel "Wahltag" hin. Und da drehe ich die Hand nicht um, das gilt für alle von der PDS angefangen bis hinüber zu Schill. "Wählt mich, denn ich 'schenke' Euch dieses und jenes."

Vielleicht gar keine Wahlen von Politikern mehr, sondern Benennung von Fachgruppen, die ein Thema erarbeiten, eine Lösung anbieten und wir alle stimmen darüber ab? Schöne neue Welt

Grüße, Andreas.


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Wir haben die Demokratie längst verschlafen, deshalb müssen wir
endlich wieder mehr-demokratie-wagen.de!

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