Angezeigtes Thema: 'Moeglichkeit einer Grossen Koalition'
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Von: Kunstguerilla (Rang: Moderator)   Beiträge: 508
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 08.06.2002 um 10:19 (2154 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Hi!

Am 2002-06-04 12:22 hat Bodo geschrieben:

Eine Regierung, die an die 70% inne hätte, wäre einfach eine Gefahr für die Demokratie. Alle Kontrollmechanismen, die unsere Demokratie kennt, würden zur Makulatur.

Nicht alle. Die Wahlen gibt es ja immer noch (-;

Aber was man in vier Jahren alles anstellen kann ...

Anders herum hiesse eine Mehrheit in Bundestag und -rat ja nicht automatisch, dass nur tolle und lang ersehnte Reformen verabschiedet würden.

Nein. Aber Reformen, die keine der beiden grossen Parteien will, werden doch ohnehin nicht verabscheidet. Egal wie man koaliert.

Schon, aber im Moment kontrollieren sie sich gegenseitig (wobei ich schon inzwischen den Verdacht habe, dass es bei der Union nur noch aus Prinzip "dagegen" heisst). Wären sie zusammen, würden sie machen, was sie wollten.

Wenn sie uns zu Nahe kommen, machen wir sie halt weg. (-;

Wie denn? Indem Du vier Jahre wartest und sie dann abwählst?

Denke bitte einmal an die große Koalition in den 60er Jahren. Sie bzw. das, was sie hervorgebracht hat, war eine der Hauptgründe für die massenhaften Studentenproteste und den Ausnahmezustand, der teilweise in der deutschen Gesellschaft geherrscht hat.

Und dannach hatten wir, wie festgestellt, eine offenere und beteiligtere Gesellschaft (-:

Na bravo, und dafür jetzt eine grosse Koalition mit Stoiber als Kanzler?! Ich möchte nicht solche Zeiten erleben, wie sie damals geherrscht haben. Die Veränderungen hätte ich gerne ohne Strassenkämpfe.

Vielleicht kann man die Politik einfach nur dadurch aendern, dass man ihr die Moeglichkeiten eines Uebergriffes gibt und sie dann gemeinsam zurueckstutzt? Ein Schritt zurueck, zwei Schritte vor?

Vielleicht ist das wirklich so, das ist auf jeden Fall überdenkenswert. Wenn es einem gut geht, wenn man satt ist, hat "man" eher wenig Bereitschaft, sich für Veränderungen der Arsch aufzureissen, das stimmt schon.

Eine unsägliche Große Koalition mit einem Nazi als Bundeskanzler, ein Land mit Notstandsgesetzen, brutalem Vorgehen massiver Polizeipräsenz gegen Demonstranten, Hetze, Misstrauen und einem geistigen Klima, in dem ich nicht leben wollte.

DU hast ja ein boeses Bild von unseren Volksvertretern (-:

Ja, hey, so war das damals doch! Weshalb wohl erfuhr Willy Brandts Spruch von "mehr Demokratie wagen" solch eine ungeheure Ressonanz? Der Karren war so weit im Dreck, dass es den meisten irgendwann klar war, dass etwas getan werden musste.

Grüße, Andreas.

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Wir haben die Demokratie längst verschlafen, deshalb müssen wir
endlich wieder mehr-demokratie-wagen.de!

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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 08.06.2002 um 12:52 (2209 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2002-06-08 10:19 hat Kunstguerilla geschrieben:

Nein. Aber Reformen, die keine der beiden grossen Parteien will, werden doch ohnehin nicht verabscheidet. Egal wie man koaliert.

Schon, aber im Moment kontrollieren sie sich gegenseitig (wobei ich schon inzwischen den Verdacht habe, dass es bei der Union nur noch aus Prinzip "dagegen" heisst). Wären sie zusammen, würden sie machen, was sie wollten.

Das gilt im Schlechten, aber auch im Guten!
Natuerlich: Eine grosse Koalition haette eine 2/3 Mehrheit im Bundestag und im Bundesrat. Und koennte damit alles durchsetzen, was sie will. Aber erst mal muss sie sich einigen! D.h. eine grosse Koalition setzt nur das durch, was beide Parteien wollen. Und so ist es im Moment doch auch. Etwas, was SPD und Union jetzt wollen, wird auch garantiert passieren. Es aendert sich also lediglich dahingehend was, dass einer von beiden nicht mehr aus Gruenden einer Fundamental-Oppsition die Arbeit des anderen (die SPD hat das auch oft genug gemacht, als die Union regiert hat) blockiert.


Wenn sie uns zu Nahe kommen, machen wir sie halt weg. (-;

Wie denn? Indem Du vier Jahre wartest und sie dann abwählst?

Wenn's akut bedrohlich wird muss man sich auf Notwehr berufen.

Das die GK in den 60-gern schiefgegangen sein soll (ich kann mich nicht so im Detail daran erinnern (-;), muss nicht dasselbe fuer eine heutige bedeuten. Wir haben eine ganz andere Gesellschaft als damals und es sitzen auch weniger in der Polikik, die noch aus Adolfs zeiten stammen.


Mal zur Betonung: Ich will keine GK. Mir waere lieber, SPD + B90G haetten im Bundestag und Bundesrat ihre einfache Mehrheit und koennte damit das durchsetzen, was sie wollen. Das gefaellt mir weit besser als das, was die Union will.
Es sieht aber nun mal im Moment nicht so aus, als wuerde man nach der Wahl um die Union herumkommen. LEIDER!

Also: Was ist besser: eine GK aus SPD+CDU oder CDU+FTP?


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