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© 2002 Bodo Kaelberer

Weltparlament und globale Demokratie
Verfasst am Freitag, 07. März 2008 um 16:06 von Kosmopolit
Freigegeben von Master

Weltpolitik Kosmopolit schreibt:

"Ein Weltparlament ist schon von Alters her eine Zielvorstellung humanistisch geprägter und von den Werten der Demokratie überzeugter Menschen.

Wer mehr über die Geschichte des Kosmopolitismus lesen möchte, dem empfehle ich das Buch „Weltbürger“ von Peter Coulmas.
Weitsichtige Parlamentarier aus der ganzen Welt griffen bereits Ende des 19. Jahrhunderts – gestützt auf große Philosophen wie Immanuel Kant – die Vision einer globalen Demokratie auf und schlossen sich in der „Interparlamentarischen Union“ zusammen. Siehe dazu den Artikel von Laura Appelthauser:
http://www.gruene-jugend.de/aktuelles/show/388703.html

Mitte des 20. Jahrhunderts, nach zwei verheerenden Weltkriegen, erhielt die Idee eines demokratischen Weltstaates, in dem solche Kriege in Zukunft unmöglich werden sollten, erneuten Auftrieb. Die Initiativen und Aktionen der engagierten Weltbürger waren damals beachtlich. Aber zu mehr als zu den „Vereinten Nationen“ kam es dann doch nicht.
Fortan verlief die Weltbürger-Bewegung zweigleisig. Auf der einen Seite versuchten Enthusiasten neben der UNO ein demokratisches Weltsystem mit einer Weltverfassung und einem provisorischen Weltparlament aufzubauen. Auf der anderen Seite bemühten sich Pragmatiker aus dem System der Vereinten Nationen das Beste zu machen.

Im Lager der Enthusiasten, die auch Maximalisten genannten wurden, kam es zu Gründungen vielfältiger Organisationen, vorwiegend im angelsächsischen Sprachraum, die sich untereinander in vielen Fragen nicht einig waren. Die größten Erfolge konnte die „World Parliament and Constitution Association“ (WCPA)
http://www.wcpagren.com/
verzeichnen. In jahrzehntelangen Beratungsprozessen und unzähligen Zusammenkünften wurde unter ihrer Federführung eine ausgeklügelte Weltverfassung erarbeitet und eine provisorisches Weltparlament gewählt, das bis in unsere Zeit regelmäßig zu Sitzungen zusammen kommt. Allerdings konnten diese Bemühungen bis heute keine völkerrechtliche Verbindlichkeit erringen.

Das Lager der Pragmatiker, der Minimalisten, zu dem besonders die internationale Bewegung der Weltföderalisten zu rechnen ist
http://www.wfm.org/site/index.php/base/main
hatte es nicht leicht die Zeit des Kalten Krieges zu überstehen. Auch die Dekade der historischen Wirrungen um die Jahrtausendwende war nicht gerade dazu geeignet, Aufbruchstimmung aufkommen zu lassen. Das Eis scheint aber nun gebrochen. Der Ruf nach Reform und Weiterentwicklung der Organisation der Vereinten Nationen ist – trotz aller machtpolitischen Widerstände – inzwischen Allgemeingut geworden. Alle realistisch denkenden Bürger und Politiker sehen die Zeit für eine neue, bessere Weltordnung gekommen; schon alleine wegen der immer offenkundiger werdenden globalen Probleme, die mit nationalen Alleingängen nicht mehr in den Griff zu bekommen sind.

Und so werden auch die Rufe nach einer Globalisierung der Demokratie immer lauter. Spitze dieser Entwicklung ist derzeit die
„UNPA Campaign – Kampagne für die Einrichtung eines Parlaments bei den Vereinten Nationen“. Hier kann man alles darüber lesen, in Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch und Russisch:

http://www.unpacampaign.org/

Der Auftritt der Initiatoren und Organisatoren der Kampagne ist professionell und erfolgsorientiert. Ihr Aufruf wird inzwischen von vielen prominenten Persönlichkeiten, Politikern – quer durch alle demokratischen Parteien – sowie einflussreichen Nichtregierungsorganisationen unterstützt und mitgetragen. Ich halte die Unterzeichnung des Aufrufs für eine „Erste Weltbürgerpflicht“.

Eine Rückschau

Im Jahr 1986 initiierten der damalige Vorsitzende der Weltföderalisten Deutschlands, Klaus Schlichtmann, und ich die Petition „Macht die Weiterentwicklung der Vereinten Nationen möglich“, die wir am 24. Oktober 1986, dem „Tag der Vereinten Nationen“, beim Deutschen Bundestag einreichten. Unterstützt wurde die Petition von bekannten Persönlichkeiten wie dem Berliner Altbischof Kurt Scharf, dem Schriftsteller Heinrich Schirmbeck und dem Friedensforscher Prof. Johan Galtung.

Ziel der Eingabe war es zu erreichen, dass sich die Bundesregierung im Rahmen ihrer Möglichkeiten bei der UNO für die Prüfung eines von der internationalen Vereinigung der Weltföderalisten vorgebrachten „Appells für eine zweite VN-Versammlung“ einsetzt, der im Oktober 1985 – anlässlich des 40. Jahrestages der Gründung der UNO – in New York veröffentlicht worden war. Kernpunkt dieses Appells war die Schaffung eines neuen Plenums, zunächst im Rahmen, später neben der UN-Generalversammlung, welches aus regierungsunabhängigen Vertretern von gesellschaftlichen Gruppen und internationalen Organisationen bestehen sollte. Also im Wesentlich das, was auch heute von der UNPA-Kampagne gefordert wird. Wir erhofften uns als Initiatoren der Petition eine Belebung und positive Fortentwicklung der Weltorganisation.

Mit Schreiben vom April 1987 begründete der Petitionsausschuss des Bundestages mit den damaligen Verhältnissen und der Finanzkrise der UNO seine Ablehnung der Petition. In dem Bescheid hieß es abschließend: „Zusammenfassend hält der Petitionsausschuss die Vorschläge der Petenten – gemessen an der Realität und Kompliziertheit der internationalen Beziehungen – für aussichtslos; er empfiehl deshalb, die Eingabe als erledigt anzusehen.“ Umso erfreulicher ist es für uns heute zu erfahren, dass die Angelegenheit doch nicht erledigt ist, obwohl die Kompliziertheit der internationalen Beziehungen sicherlich nicht geringer geworden ist. Es scheint allerdings heute in der Frage etwas mehr guter Willen zu existieren.

Richard Maxheim
http://kosmopolis2100.npage.de
"

 
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13 Kommentare
Grenze
Für den Inhalt der Kommentare sind die Verfasser verantwortlich.
Re: Weltparlament und globale Demokratie (Punkte: 50)
von Bodo (mdw2008@webkind.de) am Freitag, 07. März 2008 um 16:19
(Userinfo | Dem Autor schreiben) http://www.webkind.de/
Ich habe noch nie etwas von der "Interparlamentarischen Union", der "World Parliament and Constitution Association" oder den anderen gehört.

Welche Machtmittel, die die UN nicht hat, hätte denn das Weltparlament? Denn die Macht der UN selbst ist ja sehr gering.


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Re: Weltparlament und globale Demokratie (Punkte: 50)
von Kosmopolit am Freitag, 07. März 2008 um 20:12
(Userinfo | Dem Autor schreiben) http://kosmopolis2100.npage.de
Hallo Bode, ich bin kein Prophet. Welche Machtmittel würdest du denn einem solchen Weltparlament verleihen wollen? Ich denke, das sollte ein demokratischer Prosess werden. Von Himmel wird's auf jeden Fall nicht fallen. Vielleicht mal als Anregung für einen diesbezüglichen Denkprosess:

http://kosmopolis2100.npage.de/weltbuerger-manifest_92181493.html

Ich weiß, das ist ein bisschen viel auf einmal, aber nichts ist einfach.

Richard


]


Re: Weltparlament und globale Demokratie (Punkte: 50)
von Bodo (mdw2008@webkind.de) am Samstag, 08. März 2008 um 14:11
(Userinfo | Dem Autor schreiben) http://www.webkind.de/
> Welche Machtmittel würdest du denn einem solchen Weltparlament
> verleihen wollen?

Am besten keine. Denn wo Macht ist sammeln sich auch Personen, die diese
Macht für Ihre eigenen Zwecke einsetzen wollen.

Die Mitglieder der UN, allen voran die fünf Vetomächte, versuchen ja auch
regelmässig die UN zu ihrem eigenen Vorteil zu instrumentalisieren.

Wäre die Macht der UN grösser, fände das noch intensiver statt.


> Ich denke, das sollte ein demokratischer Prosess werden. Von Himmel
> wird's auf jeden Fall nicht fallen.

Unbedingt. Toleranz oder der Wunsch nach friedlichem Miteinander lassen
sich nicht verordnen.

Aber selbst wenn man es den Leuten mal halbwegs eingeimpft hat, können
schon kleine Ereignisse alles wieder zerstören.

Wir sind oberflächlich zivilisiert, aber trotzdem immer nur ein Ereignis weit
vom Urmenschen entfernt. Dann erschlagen wir unseren Nachbarn, weil er
uns einen Apfel geklaut hat oder bedrohen Superstar-Kandidaten mit dem
Tod, weil uns deren Frisur nicht gefällt.


Das ein friedliches Miteinander trotzdem möglich ist, zeigt z.B. Europa.
Staaten, die über Jahrhunderte ständig im Krieg miteinander lagen, leben
seit 60 Jahren friedlich und meiste freundschaftlich miteinander. Man muss
sich ja har nicht lieben (-;


> Vielleicht mal als Anregung für einen diesbezüglichen Denkprosess:
> http://kosmopolis2100.npage.de/weltbuerger-manifest_92181493.html

Ein ehrgeiziges Ziel.

> Ich weiß, das ist ein bisschen viel auf einmal, aber nichts ist einfach.

(-:

Richard


]


Re: Weltparlament und globale Demokratie (Punkte: 50)
von Kosmopolit am Samstag, 08. März 2008 um 15:11
(Userinfo | Dem Autor schreiben) http://kosmopolis2100.npage.de
Die Frage der Macht steht immer im Raum. Dort wo ein Machtvakuum entsteht, rückt sofort irgend eine Macht nach. Oft sind es dann destruktive Kräfte, die die Macht übernehmen. Also, "am besten keine" ist immer eine gefährliche Angelegenheit. Besser ist es, wenn eine konstruktive Macht herrscht, nicht selbstherrlisch, sondern von der Mehrheit der Menschen legitimiert und von entsprechen legitimierten Gremien kontrolliert: sprich Demokratie.

Natürlich, der Menschen ist des Menschen Wolf, hat irgend jemand mal geschrieben, obwohl man den Wölfen damit sicherlich Unrecht tut, denn bei ihnen sind die Machtverhältnisse klar geregelt. Aber es geht auch anders. Wir Europäer machen es ja gerade der Welt vor, wie du selbst anführst. Das ist auch so im Weltbürger-Manifest erwähnt. Sicherlich eine ergeiziges Ziel, das Ganze, aber ist es deswegen falsch? Hat diese Ziel es verdient, auf Deuwel komm raus zerredet zu werden?

Warum nicht mit kleine Schritten anfangen? Die Zustimmung zu dem Appell für die Einrichtung einer parlamentarischen Versammlung bei den Vereinten Nationen ist hier gefragt, und zwar von jedem Einzelnen. Wichtig ist in dem Zusammenhang doch nur die eine einzige Frage: Wird solch ein Parlament die UNO verbessern oder verschlechtern. Ich denke und bin davon überzeugt: Es ist eine Chance für eine bessere UNO und für eine bessere Welt.

Richard


]


Re: Weltparlament und globale Demokratie (Punkte: 50)
von Bodo (mdw2008@webkind.de) am Sonntag, 09. März 2008 um 16:32
(Userinfo | Dem Autor schreiben) http://www.webkind.de/
> Besser ist es, wenn eine konstruktive Macht herrscht, nicht selbstherrlisch,
> sondern von der Mehrheit der Menschen legitimiert und von entsprechen
> legitimierten Gremien kontrolliert: sprich Demokratie.

Eine weltweite Direktwahl scheitet ja schon allein daran, dass nicht jeder
alle Kandidaten kennen kann.
Und per indirekter Wahl durch die jeweils gewählten Regierungsvertreter
eines jeden Staates wird der Generalsekretär der UN ja auch gewählt.


> Sicherlich eine ergeiziges Ziel, das Ganze, aber ist es deswegen falsch?
> Hat diese Ziel es verdient, auf Deuwel komm raus zerredet zu werden?

Überhaupt nicht. Aber für ein Weltparlament zu kämpfen, wo man als
kleiner Bürger doch nicht mal mitsprechen darf, welcher Kindergarten
geschlossen wird... da braucht man schon eine extragrosse Portion Hart-
Näckigkeit (-;

Kann man auf http://kosmopolis2100.npage.de/weltbuerger-manifest_92181493.html einem Appell zustimmen? Die Seite funktioniert
aktuell nicht (mehr). Gestern funktionierte sie noch, aber ich habe mir
nicht alles gemerkt (-;



]


Re: Weltparlament und globale Demokratie (Punkte: 50)
von Kosmopolit am Sonntag, 09. März 2008 um 17:15
(Userinfo | Dem Autor schreiben) http://kosmopolis2100.npage.de
Hallo Bodo,

warum willst du als kleiner Bürger unbedingt Kindergärten schließen? :-)

Es ist aber denkbar, das man die wenigen Leute, die sich für ein Abgeordnetenmandat in einen künftigen Weltparlament bewerben, irgendwie kennt bzw. sich über sie informieren kann. So wie man es heute schon bei den Abgeordenten vom Bundestag tun kann. Es werden ja wohl in jeder Nation die Vertreter des jeweiligen Landes gewählt. Die Bewerber aus Janpan brauch man als Deutscher nicht unbedingt zu kennen.

Ja, das ganze mpage-System ist derzeit offline, vermutlich ein techisches Problem. Den Appell, um den es hier geht, kann man hier unterzeichnen:

http://de.unpacampaign.org/

Richard


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Re: Weltparlament und globale Demokratie (Punkte: 50)
von Bodo (mdw2008@webkind.de) am Dienstag, 11. März 2008 um 19:21
(Userinfo | Dem Autor schreiben) http://www.webkind.de/
> Es ist aber denkbar, das man die wenigen Leute, die sich für
> ein Abgeordnetenmandat in einen künftigen Weltparlament
> bewerben, irgendwie kennt bzw. sich über sie informieren kann.

Riecht nach Wahlkampf (-;


> Es werden ja wohl in jeder Nation die Vertreter des jeweiligen
> Landes gewählt. Die Bewerber aus Janpan brauch man als
> Deutscher nicht unbedingt zu kennen.

Ok. Dann gehe ich zur Wahl (-;


]


Re: Weltparlament und globale Demokratie (Punkte: 50)
von Kosmopolit am Dienstag, 11. März 2008 um 20:51
(Userinfo | Dem Autor schreiben) http://kosmopolis2100.npage.de
Ja natürlich wird es auch da "Wahlkampf" geben. Das muss nicht immer in eine Schlammschlacht ausarten. Erst einmal muss man als Wähler eine Auswahl zur Verfügung haben, sonst hat man ja keine Wahl. Zweitens sollte vor der Wahl jeder Bewerber seine Fähigkeiten anpreisen können und offenlegen, was er so als Abgeordneter vor hat. Ob das im Falle einer Wahl für eine Weltparlament auch, wie bei den meisten nationalen Wahlen, mittels politscher Parteien kanalisiert werden soll, wäre eine Frage der Zukunft. Mir persönlich wäre eine reine Personenwahl lieber.

Richard


]


Re: Weltparlament und globale Demokratie (Punkte: 50)
von revolutionsound am Montag, 10. März 2008 um 13:40
(Userinfo | Dem Autor schreiben) http://www.mehr-demokratie-wagen.de/
> Natürlich, der Menschen ist des Menschen Wolf, hat irgend jemand mal
> geschrieben,

Das war der römische Dichter Plautus ( später übernommen von Hobbes)
Lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit, non novit.
Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf, kein Mensch, wenn er nicht weiß, welcher Art [sein Gegenüber] ist.
Der Mensch zeigt also seine Zähne, wenn er nicht vertrauen kann. Das haben die Realisten und die Neorealisten (politische Denkrichtung) auf die Staaten bezogen und das Sicherheitsdilemma formuliert.

> obwohl man den Wölfen damit sicherlich Unrecht tut, denn bei ihnen sind die
> Machtverhältnisse klar geregelt. Aber es geht auch anders. Wir Europäer machen
> es ja gerade der Welt vor, wie du selbst anführst.

Die besondere Situation in Europa ist, dass in der EU Staaten aufgenommen werden, die bestimmte Bedingungen erfüllen müssen. Dazu gehört auch die Demokratie. Demokratien zeichnen sich durch relativ hohes Vertrauen zueinander aus. Wie schwer es ist, eine Verfassung durchzuringen, hat auch der Prozess in der EU gezeigt. Das ist in der UN ungleich schwerer. Dort findet man einfach viel Misstrauen vor. Deswegen werden die Veto-Mächte vielleicht die größte Hürde sein. Weltparlament würde für die Nationalstaaten Machtverlust bedeuten.


]


Re: Weltparlament und globale Demokratie (Punkte: 50)
von Kosmopolit am Montag, 10. März 2008 um 16:52
(Userinfo | Dem Autor schreiben) http://kosmopolis2100.npage.de
Ja natürlich, es ist vollkommen richtig, was du schreibst. Ab was folgerst du daraus? Sollen wir es lieber sein lassen? Oder sollen wir es doch wagen? Mehr Demokratie wagen, nicht nur theoretisch? Nicht nur in Dorf, Stadt, Land und Erdteil, sondern auch global?


]


Re: Weltparlament und globale Demokratie (Punkte: 50)
von revolutionsound am Mittwoch, 12. März 2008 um 00:46
(Userinfo | Dem Autor schreiben) http://www.mehr-demokratie-wagen.de/
Nein, wir brauchen demokratische Prinzipien und rechtliche Bindungen auch global. Initiativen, die dies stärken und unterstützen, halte ich für sehr wertvoll und wichtig.
Wie du sagst: Demokratie ist ein Wagnis. Ich denke, dass globale Demokratie (wie auch immer - mit Global Governance, Weltparlament oder Legislative in den UN, etc.) einhergeht mit der Hinwendung von noch immer autoritären Staaten zur Demokratie (und anschließenden positiven Erfahrungen, so dass diese Staaten nicht zurückfallen) und tatsächlicher Umsetzung der Menschenrechte, dass beides Grundlage für Vertrauensbildung ist. Dahinter stehen Entwicklungen die ständig und parallel stattfinden, aber nicht immer gleichgerichtet sind. Ich vermute allerdings, dass wir auf bestehenden Strukturen aufbauen müssen. Wandel von Institutionen sind pfadabhängig, meint dass grundlegende Strukturen (dazu gehören z.B. Staaten und Aufbau von Internationalen Organisationen, etc.) eher allmählich veränderbar sind und trotzdem Grundzüge beibehalten. In den UN ist im Sicherheitsrat zum Beispiel ein Grundzug das Vetorecht der "Big Five".


]


Re: Weltparlament und globale Demokratie (Punkte: 50)
von Bodo (mdw2008@webkind.de) am Dienstag, 11. März 2008 um 19:19
(Userinfo | Dem Autor schreiben) http://www.webkind.de/
> Lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit, non novit.

Hat schon eine etwas andere Bedeutung als die kurze Form. Passt
aber immernoch.


> Die besondere Situation in Europa ist, dass in der EU Staaten
> aufgenommen werden, die bestimmte Bedingungen erfüllen
> müssen. Dazu gehört auch die Demokratie.

Sehr guter Punkt.

Wobei die UN für die Aufnahme auch diverse Ansprüche stellt, z.B.
die Einhaltung der Menschenrechte. Und trotzdem tut sie sich dann
schwer die zu sanktionieren, die Mitglied sind aber sich nicht an die
eigenen Regeln halten.

Ob die EU es besser machen würde?


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Re: Weltparlament und globale Demokratie (Punkte: 50)
von revolutionsound am Mittwoch, 12. März 2008 um 00:54
(Userinfo | Dem Autor schreiben) http://www.mehr-demokratie-wagen.de/
> Wobei die UN für die Aufnahme auch diverse Ansprüche stellt, z.B.
> die Einhaltung der Menschenrechte. Und trotzdem tut sie sich dann
> schwer die zu sanktionieren, die Mitglied sind aber sich nicht an die
> eigenen Regeln halten

Vielleicht ist das ein Grunddilemma der UN. Die Staaten, die die UN aus der Taufe gehoben haben, haben nicht alle vollherzig die Menschenrechte geachtet, aber wollten so schnell wie möglich viele Staaten in ein internationales Regelwerk hineinnehmen. Die Charta ist eben keine Verfassung und hat keine große rechtsbindende Kraft und die Staaten haben Souveränität.

> Ob die EU es besser machen würde?

Die Voraussetzungen sind eben doch ein wenig anders. Die Prüfung der EU hat ziemlichen Anspruch. Sanktionen und finanzielle Abstrafungen von Staaten sind möglich. Die EU würde tatsächlich zum Mittel des Ausschlusses greifen, wenn ein Staat so richtig aus der Reihe tanzen würde. Und das würde keinem Staat wirtschaftlich gut bekommen. Andererseits sind auch die Demokratien in der EU recht stabil.


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