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© 2002 Bodo Kaelberer

Das Rüstungsregime
Verfasst am Montag, 17. März 2003 um 15:36 von revolutionsound
Freigegeben von Master

Weltpolitik revolutionsound schreibt:

"Die Automobilindustrie wird daran interessiert sein, dass Autos gekauft werden. Die Ölindustrie wird daran interessiert sein, dass Autos genutzt werden. Das gefällt auch der Autoindustrie, denn die Autoindustrie wartet in wenigen Jahren mit einer neuen Generation auf. Die Rüstungsindustrie wird daran interessiert sein, dass Waffen gekauft werden. Es ist bei ihr nicht anders als bei der Autoindustrie: sie wird auch daran interessiert sein, dass ihre Waffen in Gebrauch kommen, denn auch sie entwickelt und verkauft und will nicht auf ihre eigenen Produkte hocken bleiben.

Doch wer will eigentlich so ein Unding wie eine Bombe, die bei Abwurf potentiell- sagen wir einfach mal - Hunderte von Menschen töten kann und Tausende von Menschen noch dazu verletzen kann? Nicht zu vergessen die Infrastruktur, die wird natürlich zerstört. Und wenn sie auch noch unglücklich fällt, trifft sie vielleicht genau auf ein Öltanklager unter einem Wohn- und Geschäftsgebiet. Aber darüber denkt die Bombe ja nicht nach. Das Beispiel ist nicht treffend, da es unsinnig ist? Keineswegs: was für ein Unsinn nicht auf dieser Welt schon gebaut worden ist - da stehen einem die Haare zu Berge! Wer will so ein Unding wie eine Bombe?

Da gibt es zum Beispiel die Staaten. Sie brauchen die Rüstung, um ihr Land gegen einen angreifenden Staat zu verteidigen. Manchmal rutscht ihnen ein wenig der Finger ab und sie greifen selber an. Naja, irgendeiner muss ja angreifen, sonst kann sich der andere nicht verteidigen. Und die Rüstung kommt nicht zum Einsatz, wenn keiner angreift.

Manchmal haben Staaten und ihre Regierungen in ihrem eigenen Land ein Problem. Sie werden aus ihrem eigenen Staat angegriffen. Die Angreifer sind zum Beispiel paramilitärische Gruppen, die einen Teil des Staates für sich haben wollen oder ein Regimewechsel erkämpfen wollen. Die haben dann entweder Waffen aus dem eigenen Land entwendet oder bekommen ihre Waffen über andere Wege von Unternehmen, die in anderen Ländern liegen wie die Unternehmen, die ihre Regierung beliefern. Manchmal sind es aber auch die gleichen Unternehmen. Das kann auch vorkommen, so ironisch das ist: die Rüstungsunternehmen beliefern einfach beide.

Komisch, nicht? Die Rüstungsunternehmen machen da manchmal nicht so viel Unterschied zwischen den Staaten, in denen sie selber herstellen und den Ländern, die ihr Land vielleicht sogar angreifen wollen. Sie machen sich auch keine Sorgen darum, wie die Waffen, die sie verkauft haben, vielleicht weitergekauft werden.

Die Rüstungsunternehmen befinden sich oft in sehr reichen Staaten. Das soll aber nicht heissen, dass es sie nicht in armen Staaten auch gibt. Es kann auch mal vorkommen, dass die Regierung sehr viel Wert darauf legt, dass viel Geld für die Rüstung übrigbleibt und wenig für die Bevölkerung. Und da die Bevölkerung praktisch keine Macht hat, muss sie das erleiden.

Einige von den Chefs der Rüstungsunternehmen pflegen gute Kontakte zu den Regierungen. Oder mehr noch: sie sind Part der Regierung. Die Rüstungsunternehmen wollen ihre Waffen verkaufen, wo es geht, so ist es im Kapitalismus. Wenn die Regierung entschieden hat, dass sie mehr Rüstung braucht, muss sie das der Bevölkerung irgendwie klarmachen. Meistens fühlen sich die oberen Politiker so wie ein Väter für das Land und meinen dann, dass sie das Land vor allem beschützen müssen. Die Bedrohung könne von überall kommen. Aber ist da nicht auch die Rüstungsindustrie dran schuld?

Die Rüstungsindustrie will, dass irgendwo auch mal Krieg ist. Ist doch klar: sonst kann sie nichts mehr verkaufen. Deswegen ist die Rüstungsindustrie an Staaten interessiert, wo die Bevölkerung nicht viel zu sagen hat, denn da kann sie sehr leicht Waffen verkaufen. In solchen Staaten beeindrucken die Regierungen die Bevölkerung mit riesigen Militärparaden. Diese Staaten sind oft sehr aggressiv, mal gegen andere Staaten oder gegen paramilitärischen Gruppen. In anderen Situationen bekämpfen sich die Kriegsherren gegenseitig - besser gesagt: sie hetzen ihre Söldner auf einander - wie die Irren. Ausserdem ist die Rüstungsindustrie in besonderem Masse an ganz mächtige Staaten interessiert, denn die benutzen die kleinen Staaten und führen sozusagene Stellvertreterkriege.

Warum dürfen die Rüstungsindustrien das alles so einfach? Warum sagen so wenige was gegen diese Unternehmen oder gegen die Vorstände und Chefs von diesen Unternehmen, die gleichzeitig Aktionäre und vieles anderes sein können? Ist die Produktion von Waffen nicht schon seit Jahrtausenden ein wichtiger Faktor für Krieg in immensen Ausmassen? Nun, es ist anscheinend im Laufe der Geschichte immer schlimmer geworden. Die Waffen, die heute gelagert werden - wieviel Leben können sie heute zerstören? Sehr viel auf einmal. Das war früher nicht so.

Das Rüstungsregime regiert also mit Krieg. Mit was denn sonst? Und es regiert international. Es ist praktisch unangreifbar. Es rüstet einfach weiter. Dabei verdient es nicht schlecht - es gehen riesige Unsummen sehr schnell über den Ladentisch. Es macht keine Gewissensbisse für den Schaden, den die eigens produzierten Waffen weltweit anrichten. Das Rüstungsregime produziert und beliefert weltweit einfach weiter.

Wie setzt man so ein Regime ab?"

 
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1 Kommentar
Grenze
Für den Inhalt der Kommentare sind die Verfasser verantwortlich.
Re: Das Rüstungsregime (Punkte: 50)
von Bodo (BodoKaelberer@webkind.de) am Montag, 17. März 2003 um 16:05
(Userinfo | Dem Autor schreiben) http://www.webkind.de
> Ist die Produktion von Waffen nicht schon seit Jahrtausenden ein
> wichtiger Faktor für Krieg in immensen Ausmassen? Nun, es ist
> anscheinend im Laufe der Geschichte immer schlimmer geworden.
> Die Waffen, die heute gelagert werden - wieviel Leben können sie
> heute zerstören?

Das ist sicherlich eine der irrwitzigsten Auswüchse unser Demokratien.
Die Politiker kaufen mit dem Geld der Bürger Waffen und schicken
dann die Bürger damit los um zu töten oder getötet zu werden. Und
diesem wird dann auch noch erzählt, er würde das für sich selbst tun.
Und wenn er zurückkommt, dann bejubbelt er auch noch seine Politiker,
die zuhause im Bunker gewartet haben wie es ausgeht.

Irgendwie müßte man verhindert, daß Politiker der Industrie zu Nahe
kommen. Ist aber fast nicht möglich, weil niemand wird von 0 zum
regierungsfähigen Kanzler.


> Wie setzt man so ein Regime ab?

Wenn das Volk es wirklich mehrheitlich will, dann wird das bei der
Wahl erledigt. Will das Volk nicht - ist es doof.


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