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© 2002 Bodo Kaelberer

Freiheit in die Welt hinaus
Verfasst am Dienstag, 08. Februar 2005 um 16:46 von revolutionsound
Freigegeben von Master

Weltpolitik revolutionsound schreibt:

"Die Regierung der USA hat der Welt versprochen, ihr Freiheit zu bringen. Die Aufdeckung angeblicher Kriegspläne durch den Journalisten Seymour Hersh und die Verstimmungen mit dem Iran, das Tauziehen um die richtige Lösung im Irak, liess die Befürchtung wachsen, dass der Vorzug den Fallbeilmethoden gehören könnte.

Was ist die Freiheit – ist sie die Demokratie? Im Irak haben gerade Wahlen stattgefunden. Die Wahlbeteiligung war laut Medien überragend hoch, und doch hat sie ein grosses Dilemma aufzuweisen, den Wahlboykott zahlreicher Sunniten. Den Wahlen gingen leider hohe Opferzahlen voraus und wählen mussten die IrakerInnen unter Angst. Wie sehr sich die Demokratie als politisches System halten kann, steht offen. Die IrakerInnen haben wenig Erfahrungen mit der Demokratie: die letzten freien Wahlen fanden vor fünf Jahrzehnten statt. Nun wird befürchtet, dass die Schiiten, die diese Wahl eindeutig für sich verzeichnen konnten, die nun anstehende Verfassung sehr stark nach ihrem Dünken massschneidern. Ausserdem stehen sie dem Regime im Iran nahe.

Wenn man an Freiheit denkt, assoziiert man damit die Freiheit der Entscheidung. Es stehen Optionen bereit und keine von ihnen wird mit Zuckerbrot und Peitsche aufgedrängt. Freiheit bringt man nicht nur, Freiheit lässt man, Freiheit wird geschützt. Die Bürger dürfen sich ihre Meinung bilden. Sie dürfen sich ihre Religion selbst wählen. Sie dürfen entscheiden, ob sie an eine Schöpfungstheorie oder an Evolution glauben. Sollten sie nicht auch ein wenig mitentscheiden dürfen, dass weniger in Rüstung und mehr in Bildung investiert werden solle?

Im staatlichen Sinne kann Freiheit Souveränität auf dem internationalen Parkett bedeuten. Unboykottiert. Unausgegrenzt. Freiheit in die Welt hinauszutragen heisst, keinen waschweissen Handschlag mit einem Diktator zu machen. Diese Handschläge gab es in der Geschichte zur Genüge, wie zum Beispiel zwischen einem Donald Rumsfeld und Saddam Hussein oder zwischen einem Franz Joseph Strauß und dem kürzlich verstorbenen Diktator von Togo Gnassingbé Eyadéma. Im eigenem Interesse solche Lianzen zu halten, dass beisst sich mit der Freiheitsmission.

Freiheit in die Welt zu bringen, heisst auch, die Errungenschaften der Demokratie zu verteidigen. Dazu gehört die erichtbarkeit, die vor einem Funktionär auf hohem Ross keinen Halt machen darf und Gleichheit aller vor dem Gesetz betont. Die Entscheidung eines Machtträgers, auf internationalen Parkett gerichtbar zu sein, bedeutet symbolisch die Abkehr von der Willkür als Option, als gutes Beispiel voran oder auch hintenan. Sie bedeutet, dass die Willkür damit aufhört, aber sie bringt ein entscheidendes Element der Nachvollziehbarkeit mit sich. Unangehmes wird ans Tageslicht befördert und zugleich die eigenen Krallen gestutzt, aber für die Menschlichkeit ist dies allemal nachhaltiger und das Ansehen einer Grossmacht könnte es steigern.

Den Menschen Freiheit bringen heisst, sie aus der Knechtschaft der Armut herauszuführen. Stets weisen Experten darauf hin, dass sich Bildung für die Entwicklung von Staaten rentiert. Wissen ist Ressource. Wissen fördert die Reflexion und wird kleineren Akteuren zu selbstverantwortlichen Handeln verhelfen. Dabei ist es keine Frage, dass vielerorts, wenn die Bereitschaft da ist, eine gewisse Aktivierungsenergie vonnöten ist, um letztendlich einen langen Weg aus der Armutsspirale zu bahnen und neue Perspektiven zu bekommen und diesen Weg gegen Korruption abzusichern.

Es hört sich an, als ob Selbsteinschränkung eine Voraussetzung dafür ist, dass andere Menschen, Regionen, Staaten, zum Genuss von mehr Freiheit gelangen können. Ist es auch. Der Gedanke der Nachhaltigkeit, dass Lebensräume langfristig gesichert werden, dass mit Ressourcen rücksichtsvoll umgegangen wird fordert ein Nein! zum Raubtierkapitalismus und ein Ja! zu einer Wirtschaftsethik, die darauf abzielt, den armen Massen mehr Chancen zu geben und nicht mehr mit der Keule nur in die eigene Tasche zu wirtschaften und die Umwelt als kostbares Gut achtet. Das ist keine Forderung totalen Ausgleichs und totaler Selbstbeschneidung. Es ist aber die Forderung nach einem Streben für ein angenehmeres Leben für Abermillionen Menschen, die mit dem Willen, Freiheit zu bringen, einhergehen muss und eine Betonung dessen, dass der nun enge Raum Erde seine Grenzen hat.

Und: den Satz, Freiheit in die Welt hinaustragen zu wollen, sollte man nicht und nie wieder allein für sich kolonialisieren. Zusammenarbeit ist gefordert, nicht politische Alleingänge. Dialog statt irgendein Diktat, Befähigung zur Partizipation statt Implementierungen aus Eigeninteresse. Eine bessere und freiere Welt ist möglich."

 
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2 Kommentare
Grenze
Für den Inhalt der Kommentare sind die Verfasser verantwortlich.
Re: Freiheit in die Welt hinaus (Punkte: 50)
von Bodo (BodoKaelberer@webkind.de) am Dienstag, 08. Februar 2005 um 16:50
(Userinfo | Dem Autor schreiben) http://www.webkind.de
> Diese Handschläge gab es in der Geschichte zur Genüge, wie zum Beispiel
> zwischen einem Donald Rumsfeld und Saddam Hussein oder zwischen einem
> Franz Joseph Strauß und dem kürzlich verstorbenen Diktator von Togo
> Gnassingbé Eyadéma. Im eigenem Interesse solche Lianzen zu halten, das
> beisst sich mit der Freiheitsmission.

Eben. Es geht nicht um Freiheit, es geht um Interessen. US-Interessen.
Und aktuelles Interesse ist die Abschwächung des Einflusses mancher us-kritischer Regierungen. Nicht zur Stärkung deren Bevölkerung (um das zu erkennen, braucht man nur auf den eigenen Marktplatz des Freiheits-Exporteurs zu schauen), sondern zum Wohl der USA.


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